Joe Biden hält seinen jüngsten Enkel im Arm – er heißt Beau, wie sein verstorbener Onkel. Foto: dpa/Paul Sancya

In seiner Heimatstadt Wilmington hält Joe Biden seine erste Rede als „President Elect“. Anschließend holt er seine Familie auf die Bühne – inklusive seines jüngsten Enkelsohnes, der wie sein verstorbener Onkel Beau heißt.

Wilmington - Am Ende sah es doch aus wie eine ganz normale Siegesfeier: Ballons, Feuerwerk, ... Nur dass alle, die sich am Ende von Joe Bidens erster Rede als „President Elect“, als designierter Präsident der USA, zu ihm auf die Bühne gesellten, Masken trugen.

Bidens Frau Jill war die erste, die ihm auf dem Parkplatz in seiner Heimatstadt Wilmington (Delaware) nach seiner Rede am Samstagabend (Ortszeit) gratulierte. Zuvor hatte er den Amerikanern zu ihrer neuen First Lady gratuliert: „Ich würde nicht hier stehen ohne ihre Liebe und ihre unermüdliche Unterstützung. Jill ist eine Mutter, eine Soldatenmutter und eine Pädagogin. Sie hat ihr Leben der Bildung verschrieben.“ Amerikas Lehrern rief Biden zu: „Das ist ein großartiger Tag für euch – Ihr habt nun eine von euch im Weißen Haus. Und Jill wird eine tolle First Lady.“ Jill trug ein schwarzes Kleid mit Blumendruck und asymmetrischem Schnitt und winkte enthusiastisch der Menge zu.

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Dann kam auch die restliche Familie Biden auf die Bühne – alle angetan mit Mundschutz. Joe Bidens Sohn Hunter, der erstmals seinen jüngsten Sohn in der Öffentlichkeit zeigte: Der kleine Junge, Hunter viertes Kind aus seiner noch jungen Ehe mit der Südafrikanerin Melissa Cohen, kam im Frühjahr zur Welt. Jetzt weiß die Welt auch, wie der Kleine heißt: Beau, nach seinem 2015 verstorbenen Onkel, Bidens ältestem Sohn. Hunter war im Wahlkampf zum Ziel der Gegner seines Vaters geworden. Das Team von US-Präsident Donald Trump hatte mit Hilfe rechtskonservativer Medien versucht, Hunter als korrupten und unseriösen Geschäftsmann darzustellen.

„Sie sind mein Herz“

Ihrem Vater gratulierte auch Ashley, die jüngste Tochter der Bidens: Die 38-jährige frühere Sozialarbeiterin, die sich eigentlich eher im Hintergrund hält, hatte ebenfalls für die Kampagne ihres Vaters die Werbetrommel gerührt. Außerdem jubelten in Wilmington auch Bidens fünf Enkelkinder, die bereits beim digitalen Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer eine Rolle gespielt hatten: Naomi, Finnegan, Maisy, Natalie und Hunter. Es ist bekannt, dass Joe Biden ein leidenschaftlicher Familienmensch ist: „Sie sind mein Herz“, sagte der designierte US-Präsident auch bei seiner Rede am Samstagabend.

Auch Bidens „Running Mate“, die künftige Vizepräsidentin Kamala Harris, und ihr Mann Doug Emhoff durften am Samstagabend bei der Familienfeier auf dem Parkplatz nicht fehlen – schließlich seien sie jetzt „Ehren-Bidens“, wie Biden zuvor in seiner Rede gescherzt hatte. Harris schreibt mit der Wahl Geschichte: Sie ist die erste Afroamerikanerin und Frau auf dem Posten des Vizepräsidenten. Die Senatorin von Kalifornien trug Weiß – die Farbe der Suffragetten, die Anfang des 20. Jahrhunderts das Wahlrecht für Frauen erstritten.