Der Motorrad-Akrobat Adrian Guggemos hat gezeigt, was in der Waiblinger Skate-Bowl mit einer Trial-Maschine möglich ist. Foto: Firmenfoto

Der Schorndorfer Motorrad-Akrobat Adrian Guggemos war für Red Bull in der Waiblinger Skate-Bowl unterwegs – die Videos begeistern zigtausende Zuschauer.

Gedacht ist die Skatebowl in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) normalerweise nur fürs nicht-motorisierte Freizeitvergnügen. Auf Rollbrettern und BMX-Rädern wagen sich Kinder und Jugendliche in die weitläufige Betonwanne zwischen dem Remsufer und dem Waiblinger Hallenbad. Die zur Remstal-Gartenschau 2019 in den Boden modellierte Anlage gilt als Anziehungspunkt für die Skateboard-Szene der halben Region.

Mehrere Video-Schnipsel haben auf Tiktok die Millionenmarke geknackt

Vom sonst gültigen PS-Verbot in der Talaue hat die Stadt Waiblingen für Adrian Guggemos gern eine Ausnahme gemacht. Denn der aus Schorndorf stammende Freestyle-Profi – beim Getränke-Giganten Red Bull unter Vertrag – wollte die ins Gelände eingesenkte Skatebowl für einen Video-Dreh mit seinem Trial-Motorrad nutzen. Bei Stunts im Deep-End, rasanten Fahrten durch die Steilkurven und meterweiten Sprüngen über die 2,35 Meter tiefe Schüssel lief die Kamera mit.

Seither sind die spektakulären Bilder von der Stunt-Show in der Talaue zum digitalen Klick-Hit geworden – und bescheren nicht nur dem Energy-Drink-Hersteller, sondern auch der Stadt Waiblingen im Netz jede Menge Aufmerksamkeit. Mehrere der auf der Internet-Plattform Tiktok hochgeladenen und oft nur wenige Sekunden langen Video-Schnipsel aus der Skatebowl liegen über der magischen Marke von einer Million Aufrufen, allein die Sequenz mit einem im ersten Versuch erfolgreichen Acht-Meter-Sprung über die Betonschüssel am Remsufer hat dem Brause-Produzenten nahezu 50 000 „Gefällt-mir“-Herzchen beschert.

Interessant sind die bemerkenswerten Stunts für die Zuschauer vermutlich auch deshalb, weil Adrian Guggemos aus Pleiten, Pech und Pannen kein Geheimnis macht. „1:0 für die Schwerkraft“ ist ein Video-Schnipsel untertitelt, bei dem der Schorndorfer Influencer die Steilkure zu rasant nimmt und mit dem Vorderrad wegrutscht.

Adrian Guggemos ist für seine spektakulären Motorrad-Vorstellungen bekannt. Foto: Imago/motivio

Wenn der mit mehrfachen Nasenbrüchen gesegnete 31-Jährige auf seinem Trial-Motorrad unterwegs ist, kann einem schon mal der Atem stocken. Schließlich springt er Rampen hoch, die andere kaum herunterzufahren wagen, vollführt atemberaubende Tricks in luftiger Höhe und schlägt Salti mit dem Bike. Sein Spezial-Effekt ist das sogenannte „Moto-Trust-Game“: In hoher Geschwindigkeit rast er auf Mitstreiter zu, reißt im letzten Moment das Vorderrad hoch und stoppt Zentimeter vor dem Gesicht des Gegenübers.

Das mit dem Hinweis „Don’t try this at home“ versehene Video dieser Szene ging im Netz ebenso viral wie der spektakuläre Sprung über ein paar aneinandergereihte Luxuskarossen im Wert von mehreren hunderttausend Euro – und machte den Motorsportler zum Internet-Star. Schon 2017 traute ihm die Produktionsfirma von RTL einen Part in der TV-Sendung „Das Supertalent“ zu, Red Bull nahm Guggemos ins imageträchtige Actionsport-Reich des Brause-Imperiums auf.

@redbullgermany Was für AI?! Applaudiert mal für den Kameramann 👏👏👏 #redbull #verleihtflüüügel #energydrink #trialbike #skatebowl @AG141 ♬ Originalton - Red Bull Germany

Das war nicht nur eine nicht zu unterschätzende Finanzquelle, der zugkräftige Werbepartner fungierte auch als Türöffner für Projekte wie die Stunts auf dem Flügel eines Tupolev-Flugzeugs im Technik-Museum Sinsheim oder die „Master of Dirt“-Serie. Auch die neueste Idee von Adrian Guggemos funktioniert wohl nur mit Red Bull: Der Schorndorfer will sich im Oktober mit seinem Trial-Bike durch den Außenbereich der Stuttgarter Staatsgalerie turnen.

Für die geplanten Stunts in Stuttgart wartet Red Bull noch auf Genehmigungen

Auch Stunts auf altehrwürdigen Stäffele und ein Sprung von Haus zu Haus sind dem Vernehmen nach in Planung. Spruchreif ist allerdings noch nichts, weil vor dem Dreh noch Genehmigungen eingeholt werden müssen und Sicherheitsfragen zu klären sind. Wenn die Videos im Kasten sind, dürften sie aber, nicht nur bei der Internet-Gemeinde vom Neckar, auf großes Interesse stoßen.