Ihr trauen die grünen Parteifreunde zu, ins Kanzleramt einzuziehen: Annalena Baerbock. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Bei den Stuttgarter Grünen ist die Begeisterung einhellig: Annalena Baerbock sei die Richtige als erste Kanzlerkandidatin der Grünen. Alt-OB Fritz Kuhn lobte die Entscheidungsfindung ebenso wie der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir.

Stuttgart - Die Entscheidung der Grünen, mit Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin bei der Bundestagswahl im September ins Rennen zu gehen, stößt auch beim Stuttgarter Kreisverband der Grünen sowie an der Spitze der Ratsfraktion auf ungeteilte Zustimmung. Auch ein Grünen-Urgestein mit bundespolitischer Erfahrung lobte die Entscheidung.

Baerbock sei „eine hochkompetente, fachlich versierte und leidenschaftliche Politikerin“, lobten die Kreisvorsitzenden Amelie Montigel und Florian Pitschel die 40-Jährige, die in der K-Frage gegenüber ihrem Co-Bundesvorsitzenden Robert Habeck obsiegt hat. Mit Annalena Baerbock mache die Partei nun ein „hervorragendes Angebot für die dringend notwendigen Weichenstellungen für ambitionierten Klimaschutz, echte Mobilitätswende und sozialen Zusammenhalt“. Die Co-Fraktionssprecherin der Grünen im Rathaus, Gabriele Nuber-Schöllhammer, sagte auf Anfrage: „Ich bin begeistert.“ Baerbock sei intelligent, habe eine hervorragende Ausbildung und „einen grünen Kompass“. Mit ihr als Kanzleranwärterin könnten sich die Grünen gute Chancen auf ein hervorragendes Ergebnis bei der Bundestagswahl ausrechnen.

Ex-OB Fritz Kuhn und Bundestagsabgeordneter Cem Özdemir voll des Lobes

Auch der frühere Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn bezeichnete die Entscheidungsfindung in der Frage der Kanzlerkandidatur als „Segen“. Die Bundesvorsitzenden Baerbock und Habeck hätten eine „total souveräne und extrem solidarische“ Entscheidung getroffen, erklärte Kuhn gegenüber unserer Zeitung. Beide hätten ihre Teamfähigkeit unter Beweis gestellt. „Das sage ich als erfahrener Doppelspitzen-Mensch.“ Als Bundesvorsitzender hatte Kuhn 2000 eine grüne Doppelspitze zunächst mit Renate Künast und anschließend bis Ende 2002 mit Claudia Roth gebildet. Kuhn lobt die Grünen-Kanzlerkandidatin als „inhaltlich perfekt aufgestellt“. Er hob die Sachkompetenz der 40-Jährigen hervor. Was sie vertrete, sei „nicht nur angelesen, sondern gelebt“. Als zweifache Mutter sei Baerbock auch in der Lebenswelt bestens verankert. „Sie weiß, worauf es ankommt“, sagte der heute 65-jährige Mitbegründer der baden-württembergischen Grünen.

Cem Özdemir, Wahlkreisabgeordneter in Stuttgart und lange Jahre selbst eine Führungsfigur der Grünen auf Bundesebene, zeigte sich ebenfalls begeistert: „Mit Annalena Baerbock haben wir eine hammerstarke Kanzlerkandidatin. Und direkt hinter ihr einen hammerstarken Robert Habeck, der sich in bester Teammanier hinter unsere Kandidatin stellt. Im Gegensatz zu dem unwürdigen Schauspiel bei der Union sehen die Wählerinnen und Wähler nun sowohl, wen wir Grüne als Kandidatin aufstellen, als auch, wofür sie inhaltlich steht: für starken Klimaschutz, für Modernisierung und eine umarmende Politik, die auf die Menschen eingeht.“