Ermittler deckten den Betrug auf. (Symbolbild) Foto: picture alliance / Daniel Maurer/Daniel Maurer

Unternehmer melden ihre Mitarbeiter nicht bei der Sozialversicherung an. Das lohnt sich finanziell für sie. Eine Finanzprüfung deckt ihren Schwindel jedoch auf.

Drei Unternehmer aus dem Raum Heidelberg haben eine Sozialversicherung um knapp eine Million Euro betrogen. Sie wurden zu einjährigen Bewährungsstrafen verurteilt, wie der Zoll Karlsruhe am Freitag mitteilte. Die Unternehmer hatten ihre Angestellten mehrere Jahre lang als vermeintlich Selbstständige beschäftigt und sie nicht nach dem Mindestlohn bezahlt.

Der Betrug war durch eine zunächst verdachtslose Finanzprüfung im Jahr 2017 aufgedeckt worden. Ermittler prüften danach Geschäftsunterlagen und durchsuchten Wohn- und Geschäftsräume der Kabelbaufirma. Sie fanden zahlreiche Anhaltspunkte für eine „Scheinselbstständigkeit“ der Arbeitnehmenden: Die Unternehmer hätten ihre Mitarbeiter bei der Sozialversicherung anmelden müssen.

Die Unternehmer hatten sich zwischenzeitlich ins Ausland abgesetzt und ein Folgeunternehmen gegründet, das nach demselben Prinzip handelte. Gegen dieses Unternehmen wurde ebenfalls ermittelt. Es entstand ein Schaden in Höhe etwa 880 000 Euro an hinterzogenen Sozialversicherungsbeiträgen. Die Bau-Berufsgenossenschaft errechnete zudem einen Schaden in Höhe von 117 000 Euro.