Dass Bausa politisch ist, daraus macht er kein Geheimnis. Beim Aufruf zu einer Demo macht der Rapper aus Bietigheim-Bissingen jetzt gemeinsame Sache mit Sahra Wagenknecht.
Der bekannte Rapper Bausa aus Bietigheim-Bissingen ruft für den 13. September 2025 zu einer Demo am Brandenburger Tor in Berlin auf. Bemerkenswert: Für die Demo hinter dem Motto „Stoppt den Völkermord in Gaza! Keine Waffen in Kriegsgebiete! Frieden statt Wettrüsten!“ mobilisiert das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das vor allem zum Ukrainekrieg sehr umstrittene Positionen vertritt. Dabei wird der Stopp von Waffenlieferungen aus Deutschland in alle Kriegsgebiete gefordert, außerdem ein Ende der Aufrüstung Deutschlands.
Bausa gehöre neben Sahra Wagenknecht selbst zu den Erstunterzeichnern der Demo, deren Webseite laut Impressum ein BSW-Mitglied betreibt. Wie auch Rap-Kollege Massiv, der palästinensische Wurzeln hat und dem vorgeworfen wurde, auch antisemitische, verschwörungstheoretische Positionen vertreten zu haben – etwa, als er einmal einen Beitrag zum Anschlag auf das New Yorker World Trade Center am 11. September 2001 verbreitet hatte, wonach viele Israelis am Tag des Terroranschlags nicht im World Trade Center erschienen seien.
Didi Hallervorden auch dabei
Weitere prominente Gesichter, mit denen die Demo wirbt: Der Kabarettist Dieter „Didi“ Hallervorden, der zuletzt im April 2025 nach einem Knast-Sketch in die Kritik geriet, in dem er das N-Wort und das Z-Wort sagte. Hallervorden verteidigte seinen Humor, bekam aber massiv Gegenwind.
Auch der Schlagersänger Peter Maffay will dem Aufruf folgen, außerdem wird die Publizistin Gabriele Krone-Schmalz als Unterstützerin der Demo aufgeführt. Kritiker nennen sie eine „Putin-Versteherin“. Bis kurz vor der Invasion der Ukraine leugnete Krone-Schmalz tatsächlich geplante Aggressionen, ruderte nach dem Angriff Russlands aber zurück und verurteilte diesen.
Rapper Bausa, der bürgerlich Julian Otto heißt, hat auch in der Vergangenheit politisch bereits Zeichen gesetzt. So trug er bei seiner Teilnahme an der ProSieben-Show „Schlag den Star“ ein T-Shirt, mit dem er sich gegen die AfD positionierte. Mit Bezügen zum BSW ist der 36-Jährige bis jetzt nicht aufgefallen. Auch auf seinem Instagram-Profil mit 450 000 Followern finden sich keine aktuellen politischen Statements. Stattdessen wird seine „Tornado“-Tour beworben, die im Oktober 2026 auch Halt in Stuttgart macht. Lediglich auf der Demo-Homepage wird er mit den Worten zitiert: „Nur weil es nicht bei uns passiert, heißt es nicht, dass es nicht passiert. Wir sind als Menschen verpflichtet, etwas dagegen zu tun.“
Bausa wurde durch seine Zusammenarbeit mit Rapper Haftbefehl aus Offenbach bei Frankfurt bekannt, der mittlerweile wohl zumindest zeitweise in der Region Stuttgart wohnhaft ist. Mit der Single „Was Du Liebe nennst“ schaffte Bausa es 2017 auf Platz Eins der deutschen Singlecharts.