Weiterhin ist die Polizei verstärkt an den Wochenenden im Einsatz. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko (Archiv)

Die Ermittlungsgruppe Eckensee hat einen 21-jährigen Mann als Tatverdächtigen aus der Krawallnacht im Juni identifiziert. Der Mann aus Stuttgart soll für einen erheblichen Sachschaden mitverantwortlich sein.

Stuttgart - Nach der Randale in der Stuttgarter City hat die Polizei inzwischen 66 Tatverdächtige identifiziert. Ein weiterer Mann sitzt sei Freitag in Untersuchungshaft. Er wurde in Stuttgart festgenommen und kam noch am gleichen Tag vor den Haftrichter.

An den Krawallen in der Nacht vom 20. auf den 21. Juni hatten sich mehrere Hundert Personen beteiligt, überwiegend waren es junge Männer. Die Randale nahm ihren Anfang am Eckensee. Die Polizei wollte dort, wo Hunderte in lauen Sommerfesten Party machen, einen mutmaßlichen Dealer festnehmen. Eine Gruppe griff die Beamten an, als sie das bemerkte. Etliche solidarisierten sich und zogen schließlich plündernd und randalierend durch die Innenstadt. Sie demolierten Polizeiautos, attackierten Polizistinnen und Polizisten und schlugen Schaufensterscheiben ein, um danach die Läden auszuräumen.

Die Kontrollen am Eckensee gehen weiter

Seit jenen Zwischenfällen ist die Polizei Woche für Woche mit einem großen Aufgebot an Beamten im Einsatz. Sie setzte in den Nächten zu Samstag und Sonntag ein vom Land schon vor einiger Zeit erlassenes Alkoholverbot durch – dadurch konnten die Beamtinnen und Beamten die Partys am Eckensee auflösen, wenn sie das Gefühl hatten, es sei so viel Alkohol geflossen, dass die Stimmung kippen könnte. Außerdem forderten sie die Feiernden auf, ihren Müll aufzuräumen. Zu Zwischenfällen kam es nach der Nacht der Randale nicht mehr. Zwar sei dei Polizei immer noch mit verstärkten Kräften im Einsatz, es sei jedoch schon „leicht reduziert“ worden aufgrund der ruhigen Lage, sagte ein Polizeisprecher am Freitag auf Nachfrage.

Nach den Krawallen hatte die Polizei eine Ermittlungsgruppe mit mehr als 100 Beamtinnen und Beamten eingesetzt. Die EG Eckensee wertet unter anderem Videoaufnahmen aus, die Beteiligte und Augenzeugen in jener Juninacht gefilmt und ins Internet gestellt hatten. Gegen 29 der bislang 66 identifizierten Tatverdächtigen wurden Haftbefehle beantragt. 18 mutmaßliche Beteiligte sitzen in Untersuchungshaft. Bei elf Verdächtigen setzte ein Richter die Haftbefehle unter Auflagen außer Vollzug.