Die Kundgebung fand auf dem Stuttgarter Karlsplatz statt. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die proeuropäische Bürgerbewegung Pulse of Europe hat am Sonntag in Stuttgart eine Kundgebung abgehalten. Dabei hat eine Ukrainerin vor jungen Russen gewarnt, die vor der Mobilmachung Putins fliehen und nach Deutschland kommen.

Bei einer Kundgebung der proeuropäischen Bürgerbewegung Pulse of Europe hat eine Ukrainerin vor jungen Russen gewarnt, die in diesen Tagen vor der Mobilmachung Putins fliehen und nach Deutschland kommen.

Die aus der Ukraine vor dem Krieg hierher geflohenen Frauen hätten Schutz und Sicherheit bekommen, wofür sie sehr dankbar seien. Aber jetzt hätten sie wieder Angst, sagte Maria Konarova am Sonntagnachmittag auf dem Stuttgarter Karlsplatz. Diese Männer hätten sieben Monate Zeit gehabt, Russland zu verlassen, wenn sie wirklich gegen Putins Angriffskrieg auf die Ukraine protestieren wollten. “Warum sind sie in den vergangenen sieben Monaten geblieben?”

„Das sind keine Flüchtlinge, das sind Deserteure”

Sie bezweifelte, dass diejenigen, die jetzt versuchten, Russland zu verlassen, wirklich Putins Politik ablehnten, sondern nur ihre eigene Haut retten wollten. Sie würden hier nur weiter Putins Propaganda verbreiten. Außerdem wisse niemand, wie sie sich vorher zum, vielleicht sogar im Krieg verhalten hätten. Jeder könne bereits als Soldat in der Ukraine gewesen sein und dort Frauen vergewaltigt und getötet haben. “Das sind keine Flüchtlinge, das sind Deserteure”, sagte sie unter dem Beifall einiger der Teilnehmer an der Kundgebung. Sie appellierte indirekt an Deutschland, diese jungen russischen Männer nicht einreisen zu lassen, sondern ihnen “die Chance zu geben, in ihrem eigenen Land gegen das Putin-Regime zu protestieren”.

Die Organisatorin von Pulse of Europe Stuttgart konnte und wollte solche pauschalen Verurteilungen von Russen nicht stehen lassen. “Ich kann die Betroffenheit verstehen”, sagte sie. “Aber wir haben ein Grundrecht auf Asyl.” Und das gelte zunächst für jede und jeden.