Dahinter liegt Jerusalem: Kindheit im Westjordanland Foto: IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Beata Zawrzel

Ein Abend, den man nicht so schnell vergisst: Der Pulitzer-Preisträgers Nathan Thrall hat im Literaturhaus sein Buch „Ein Tag im Leben von Abed Salam“ vorgestellt. Es enthüllt die hoffnungslose Lage der Palästinenser, die täglich hoffnungsloser wird.

Nach dem mörderischen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 wurden sofort Stimmen laut, die auf den Schrecken mit dem „Ja, aber“ seiner Kontextualisierung reagierten. Mit guten Gründen konnte man darin die Relativierung eines Geschehens sehen, die sich von welchen unterschwelligen Motiven oder Ressentiments auch immer getrieben, vorschnell über Trauma und Trauer der Betroffenen hinwegsetzen wollte. Inzwischen tobt ein mit rücksichtsloser Härte geführter Krieg, dem jüdische Geiseln wie Tausende unschuldiger palästinensischer Zivilisten zum Opfer fallen. Die Frage der Kontextualisierung stellt sich damit anders als noch vor elf Monaten.