Der Angeklagte bat um Entschuldigung für seine Taten (Symbolbild). Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Ein Heilerziehungspfleger soll jahrelang geistig behinderte Menschen und zwei Kinder missbraucht haben. Dann zeigt er sich selbst an. Zum Prozessauftakt am Landgericht Stuttgart legt er am Dienstag ein Geständnis ab.

Stuttgart - Ein Heilerziehungspfleger hat den jahrelangen Missbrauch von schwer geistig behinderten Menschen und zwei Kindern vor Gericht gestanden. Der Verteidiger des 30-Jährigen verlas bei Prozessauftakt am Dienstag vor dem Landgericht Stuttgart eine Erklärung des Angeklagten, in welcher der Mann für die Taten um Entschuldigung bat und die Vorwürfe der Anklage in vollem Umfang einräumte. Er könne sich sein Verhalten selbst nicht erklären. Er habe immer wieder längere depressive Phasen gehabt und auch eine Therapie gemacht. Schließlich habe er sich selbst angezeigt.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 30-Jährigen unter anderem schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und Vergewaltigung vor. Der Pfleger soll nach Angaben der Anklagebehörde zwischen 2005 und 2019 in einer Einrichtung bei Deckenpfronn (Kreis Böblingen) mehrere schwer behinderte Menschen missbraucht haben. Zudem soll er sich von 2012 bis 2014 an zwei Kindern in Überlingen (Bodenseekreis) vergangen haben. Die Opfer waren damals zwischen acht und zwölf Jahre alt.