Vor dem Landgericht Stuttgart muss sich der Angeklagte nach dem tödlichen Schlag in Stuttgart-Neugereut verantworten (Archivbild). Foto: imago/Eibner/Hauenschild / Eibner-Pressefoto

Im Februar hatte ein Mann in Stuttgart-Neugereut einen Streitschlichter mit einem Schlag tödlich verletzt. Der Fall wird nun vor Gericht verhandelt.

 - Nach dem gewaltsamen Tod eines Streitschlichters vor einer Stuttgarter Gaststätte hat der mutmaßliche Verantwortliche vor Gericht den tödlichen Schlag eingeräumt. Er sei stark betrunken gewesen, habe Drogen genommen und nicht geahnt, dass der Faustschlag derartige Folgen haben könnte, sagte der 26-Jährige am Montag zum Prozessauftakt vor dem Landgericht.

Das 44 Jahre alte Opfer habe er nicht für einen Schlichter, sondern für einen Angreifer gehalten. Der Mann muss sich nach dessen Tod wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten.

Schlag auf Videoaufnahmen zu sehen

Dass der türkische Angeklagten zugeschlagen hat, daran wurden vor Gericht keine Zweifel laut. Der entscheidende Schlag ist auf der Aufnahme einer Überwachungskamera zu sehen. Das Video wurde am Montag im Verhandlungssaal und vor den Augen des Vaters des Opfers abgespielt, der als Nebenkläger auftritt. Es sind bislang noch fünf weitere Prozesstage geplant.

Der 26-Jährige soll nach den Angaben der Staatsanwaltschaft im vergangenen Februar an einer Schlägerei mit mehreren anderen beteiligt gewesen sein. Als das 44 Jahre alte Opfer versucht habe, den Streit zu schlichten, soll der Angeklagte ihn ins Gesicht geschlagen haben. Daraufhin soll der 44-Jährige nahezu ungebremst zu Boden gefallen sein. Er starb fünf Tage später an den Folgen seiner Verletzungen. Ein weiterer Mann, der das Opfer ebenfalls geschlagen haben soll, wird gesondert angeklagt.