Der Fall wird am Landgericht Ravensburg verhandelt. (Symbolbild) Foto: imago images/U. J. Alexander/Udo Herrmann via www.imago-images.de

Einem 31-Jährigen wird vorgeworfen, eine 85-Jährige vergewaltigt zu haben. Der Angeklagte gesteht die Tat – und sagt, zur Tatzeit berauscht gewesen zu sein.

Nach der Vergewaltigung einer 85-Jährigen in Oberschwaben hat die Verteidigung des Angeklagten am Landgericht Ravensburg eine Haftstrafe von höchstens zehn Jahren gefordert. Der 31-Jährige müsse zudem wegen einer andauernden schizophrenen Psychose in einer Psychiatrie untergebracht werden, sagte sein Verteidiger am Freitag. Staatsanwaltschaft und der Anwalt der 85-Jährigen hatten zuvor eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert - wegen eines besonders schweren Falls von Vergewaltigung und versuchten Mordes. Ein Urteil soll nach Angaben des Gerichts noch am Freitag fallen.

Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt Mitte März gestanden, die 85-Jährige im August 2021 im oberschwäbischen Weingarten einen Abhang hinuntergestoßen, vergewaltigt und lebensgefährlich verletzt zurückgelassen zu haben. Zudem habe er vor seiner Festnahme zwei Frauen im Alter von 75 und 64 Jahren sexuell belästigt.

Betrunken und unter Drogeneinfluss

Ein Motiv für die Tat hatte der Angeklagte mit brasilianischer und deutscher Staatsangehörigkeit zum Prozessauftakt nicht genannt. Er sei betrunken und unter Drogeneinfluss gewesen. Das sei für ihn aber nicht ungewöhnlich gewesen. Er habe seit 2016 keinen festen Wohnsitz mehr gehabt und regelmäßig Amphetamine und Marihuana konsumiert. Zudem hätten ihn Stimmen im Kopf immer wieder zu „Mutproben“ aufgefordert - jedoch nicht vor der Vergewaltigung der Seniorin.