Die 50-jährige angeklagte wurde vor zwei Jahren freigesprochen. Nun steht sie wegen der Tötung ihrer Tochter erneut vor Gericht. Foto: picture alliance/dpa/David-Wolfgang Ebener

Eine 50-Jährige soll ihre Tochter 2016 erstickt haben, bevor sie sich selbst das Leben nehmen wollte. In einem ersten Prozess ist die Frau freigesprochen worden. Nun wird der Prozess neu aufgerollt.

Kempten - Unter Tränen hat eine 50 Jahre alte Frau vor dem Landgericht Kempten von der Tötung ihrer neunjährigen Tochter berichtet. Die Frau konnte bei ihrer Aussage am Dienstag irgendwann nicht mehr sprechen und antwortete nur noch mit Gesten auf die Fragen des Vorsitzenden Richters Christian Roch.

Die Frau hatte das Mädchen im September 2016 in Lindau am Bodensee mit einem Kissen erstickt, um sich dann mit Tabletten selbst umzubringen. Die Mutter wollte ihre Tochter nicht allein zurücklassen, wenn sie aus dem Leben scheidet. Sie glaubte, ihre Tochter würde ihren Tod nicht verkraften. Nachdem der Suizidversuch misslang, ist die 50-Jährige wegen Totschlags angeklagt worden.

Andere Strafkammer muss nun entscheiden

In einem ersten Prozess in Kempten hatte das Landgericht die Frau vor zwei Jahren freigesprochen, weil die Angeklagte wegen ihrer psychischen Probleme bei der Tat schuldunfähig gewesen sei. Der Bundesgerichtshof kritisierte den Freispruch allerdings als nicht ausreichend begründet und hob das Urteil auf. Deswegen muss nun eine andere Strafkammer in Kempten den Fall neu verhandeln. Das Urteil wird am Mittwoch kommender Woche (11. März) erwartet.