Der 88-jährige Angeklagte (links) mit seinem Anwalt Michael Storz Foto: dpa/Uli Deck

Hat er seinen Schwiegersohn angezündet? Der 88-jährige Angeklagte bestreitet vor dem Landgericht Karlsruhe eine Absicht. Er habe lediglich ein Zeichen setzen wollen.

Karlsruhe - Ein 88-Jähriger, der seinen Schwiegersohn angezündet haben soll, hat im Prozess Absicht bestritten. Vor dem Landgericht Karlsruhe sagte der Mann am Dienstag, er habe nach finanziellen Streitigkeiten mit seiner Tochter und dem Schwiegersohn eigentlich nur ein Zeichen setzen wollen, dass es so nicht weitergehe. Ziel sei es gewesen, eine Scheibe anzuzünden - nicht aber das Haus und seinen Schwiegersohn.

„Ich wollte niemanden töten, das war nicht meine Absicht.“ Das Opfer, das Brandverletzungen an beiden Händen und Armen erlitt, sagte hingegen aus, dass der Schwiegervater nach seiner Einschätzung gezielt gehandelt habe. Der Senior muss sich unter anderem wegen versuchten Mordes verantworten.

Mit einem Brandbeschleuniger übergossen

Der angeklagte Deutsche hat den Vorwürfen zufolge im März zunächst die Terrasse eines Mehrfamilienhauses in Malsch (Kreis Karlsruhe) mit einem Brandbeschleuniger übergossen und dann den Schwiegersohn. Mit einem Streichholz entzündete er das Feuer.

Noch brennend sei der damals 60-Jährige ins Haus und habe das Feuer ausschlagen können, hatte das Gericht vorab mitgeteilt. Der Schaden am Gebäude beträgt den Angaben nach etwa 1,4 Millionen Euro. Für den Prozess sind drei weitere Verhandlungstage bis Ende Oktober angesetzt.