Der Mann wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt. (Symbolfoto) Foto: dpa/Peter Steffen

Im Fall eines erstochenen 13-Jährigen in einem Berliner Park ist am Donnerstag das Urteil gefallen. Der Angeklagte wurde wegen Totschlags sowie gefährlicher Körperverletzung schuldig gesprochen.

Berlin - Nach dem gewaltsamen Tod eines 13 Jahre alten Jungen in Berlin ist der Angeklagte zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht der Hauptstadt sprach den 41-Jährigen am Donnerstag des Totschlags sowie der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Er hatte dem Jungen Ende Oktober 2020 in einem Park nach einem Streit ein Messer in die Brust gestochen. Einen Begleiter des Jugendlichen habe er erheblich verletzt. Der 13-Jährige, der mit seiner Familie vor einigen Jahren aus einem Flüchtlingslager in Syrien nach Deutschland geflüchtet war, verstarb noch im Park.

Der Mann mit türkischer Staatsbürgerschaft soll sich bei der zufälligen Begegnung in einem Tunnel zunächst über eine Beinahe-Rempelei des 13-Jährigen aufgeregt haben. Weil der Junge auf sein Handy schaute, habe die Begleiterin des Mannes ausweichen müssen. Daraufhin sei der Angeklagte auf den Jugendlichen zugegangen. Nachdem einige Begleiter des Jungen hinzugetreten waren, habe der Angeklagte den Stich ausgeführt.

Verteidigerin verlangte Freispruch

Die Staatsanwaltschaft hatte auf zwölf Jahre Haft wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung plädiert. Die Verteidigerin verlangte Freispruch und erklärte, es habe eine Notwehr vorgelegen. Die Nebenklage-Anwälte, die die Eltern des Getöteten vertreten, verlangten einen Schuldspruch wegen Mordes.

Der Angeklagte hatte eine Tötungsabsicht zurückgewiesen. Er habe das Messer „zur Selbstverteidigung“ gezogen, weil er einen Angriff mehrerer Jugendlicher befürchtet habe, erklärte er zu Prozessbeginn vor rund fünf Wochen. Einen „bewussten Stich“ habe er nicht gesetzt. Was geschah, tue ihm sehr leid.