Die 22-jährige Mahsa Amini ist nach ihrer Verhaftung ins Koma gefallen und gestorben. Foto: dpa/Paul Zinken

Im Iran reißen die Proteste nicht ab. Auslöser der Demonstrationen ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Aus Sicht der Jungen hat die Islamische Republik versagt, meint unser Korrespondent Thomas Seibert.

Im Iran prallen zwei Welten aufeinander. Seit Tagen gehen Frauen und Männer auf die Straße, um gegen die Religionspolizei zu protestieren. Die Sittenwächter hatten eine 22-jährige Frau wegen eines Verstoßes gegen den Kopftuch-Zwang festgenommen. Was genau mit Amini nach ihrer Festnahme geschah, ist unklar – sie fiel ins Koma und starb am Freitag. Die Behörden sprechen von einem „unglücklichen Vorfall“, sehen aber keinen Grund, die Kopftuch-Pflicht oder die Religionspolizei abzuschaffen. Sie spielen auf Zeit und hoffen, dass sich die Wut der Demonstranten legt. Doch die Zeit arbeitet gegen das Regime.