Die Fußbälle tragen die Aufschrift „Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande“. Foto: dpa/Ennio Leanza

In Zürich haben ein Künstler und mehrere Verbände der Arbeiterwohlfahrt auf Missstände im WM-Gastgeberland Katar hingewiesen. Sie luden 6500 mit Sand gefüllte Fußbälle vor der FIFA-Zentrale ab. 

Mit einer Protestaktion vor der FIFA-Zentrale in Zürich haben der Künstler Volker-Johannes Trieb und mehrere Verbände der Arbeiterwohlfahrt (AWO) auf Missstände im WM-Gastgeberland Katar hingewiesen. Vor der Gruppenauslosung für die WM (21. November bis 18. Dezember) am Freitag in Doha luden sie 6500 mit Sand gefüllte Fußbälle vor dem Hauptgebäude des Weltverbandes ab. 

„Auf Kosten der Fußball-Weltmeisterschaft sind in Katar beim Bau der Stadien viele Tausend Menschen gestorben. Sie wurden wie Sklaven behandelt und sind an Hitze, an Erschöpfung oder wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen gestorben“, sagte Trieb in einer Mitteilung. Dies sei „sowohl von der FIFA als auch von der Regierung in Katar in Kauf genommen“ worden. 

Wegen schwieriger Menschenrechtslage in der Kritik

Katar steht seit Jahren wegen der schwierigen Menschenrechtslage und der Bedingungen für Arbeitsmigranten in der Kritik. Die katarische Regierung verweist dagegen auf stets auf Reformen im Land. Laut Medienberichten sollen in dem Emirat Tausende Arbeiter auf Baustellen gestorben sein. 

Mit den Fußbällen, die mit der Aufschrift „Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande“ bedruckt sind, sollen laut AWO im Laufe des Jahres weitere Aktionen durchgeführt werden. Zudem werden Spenden gesammelt, „die den Menschen in den Ländern der Getöteten zugute kommen“, hieß es.