Proteste gegen Jobabbau: Die Gewerkschaft IG Metall lud am Donnerstag zur Kundgebung in Stuttgart-Untertürkheim (Foto) ein. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie stocken, der Ton verschärft sich auf beiden Seiten. In Stuttgart sind nun die ersten Beschäftigten auf die Straße gegangen.

Stuttgart - Es ist kurz nach 11 Uhr, als Michael Häberle vor dem Mercedes-Benz-Museum in Sichtweite der Daimler-Konzernzentrale ans Mikrofon tritt. Es geht dem Betriebsratsvorsitzenden des Mercedes-Benz-Werkes in Stuttgart-Untertürkheim an diesem kalten Donnerstagvormittag um zwei Dinge: die Metalltarifrunde und die Verhandlungen über die Zukunft des Stammwerkes. „Wir hören in beiden Fällen dieselben Argumente: Die Zeiten seien hart, man müsse sparen“, ruft Häberle. „Die Arbeitgeber nutzen die Pandemie als billige Ausrede, um tarifliche und betriebliche Standards anzugreifen.“