Der Max-Eyth-See ist ein beliebtes Naherholungs- und Freizeitgebiet, sondern auch ein Natur- und europäisches Vogelschutzgebiet. Das schafft Probleme, über die der Bezirksbeirat kürzlich gesprochen hat.
Mit den steigenden Temperaturen kommen auch wieder vermehrt Besucher an Stuttgarts größtes Gewässer, den Max-Eyth-See nach Hofen. Seit Jahren ist die Verwaltung mit immer wiederkehrenden Probleme befasst: illegales Parken und Radfahren um den See, Lärm- und Müllbelästigung, der übermäßige Wasserpflanzenbewuchs und die dadurch eingeschränkte Bootsnutzung im See. Noch immer gibt es zahlreiche Konflikte im Naherholungs- und Naturschutzgebiet. Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann gab nun kürzlich im Bezirksbeirat einen Zwischenstand.
Regelung mit Anrainern: Mähboot soll dreimal fahren
Im Freizeitbereich wird der 17 Hektar große See von zahlreichen Seglervereinen und einen Bootsverleih auf der Halbinsel genutzt. Seit ein paar Jahren sorgt übermäßiger Bewuchs von Wasserpflanzen für Einschränkungen und Ausfälle. Bohlmann erklärte, dass bei einer Besprechung des Tiefbauamts mit den Anrainern und Vereinen eine Regelung akzeptiert worden sei, dass dreimal das Mähboot zu bestimmten Zeiten drei Mal den Bewuchs einschränken soll. Auch wenn das Wasser klar und sauber sei, werde die Verwaltung keine Badeerlaubnis geben. Laut Bohlmann gibt es Überlegungen, eine Fischzählung zu machen.
Nilsgänse bis nach Mühlhausen auf die Felder ausgebreitet
Die Nilgänse, eine invasive Art, hat sich vor allem am Ufer des Max-Eyth-Sees und weiter bis nach Mühlhausen und auf die landwirtschaftlich genutzten Felder massiv ausgebreitet – hier habe sich nun das Ordnungsamt eingeschaltet. „Wir sind auf einem guten Weg für die Gemarkung eine Lösung zu finden“, sagt Bohlmann. Außerhalb der befriedeten Gebiete sei der Stadtjäger im Einsatz. In den anderen Bereichen, zu denen auch der Max-Eyth-See zählt, sei es nicht einfach. Auch das Waffenrecht, die Untere Naturschutzbehörde und das Regierungspräsidium spielten hierbei eine Rolle. Der landwirtschaftliche Obmann Jochen Brust appellierte eindringlich, zeitnah die Population einzuschränken. Die Nilgänse verdrängten die heimischen Vögel und Wildtiere. Er bat darum, auf den Jagdpächter zuzugehen, um die invasive Art zu bejagen. Der Bezirksvorsteher kündigte außerdem eine weitere Jagd auf Waschbären auf der Halbinsel an.
Unerlaubtes Parken und unerlaubtes Fahrradfahren am See
Ferner bleibt das unerlaubte Parken und Radfahren am See aktuell: Bohlmann teilte mit, dass bereits am letzten Sonntag im April Ordnungsamt und Sicherheitsdienst in vier Stunden 140 Fahrradfahrer am See verwarnt hätten, die dort unerlaubt fuhren. Auch das Ordnungsamt beobachte das illegale Parken auf der Wendeplatte. „Wir kommen mit Abschleppen und Strafen nicht hinterher“, sagte Bohlmann. Er hoffe auf den Verkehrsstrukturplan.
„Das Grillproblem bekommen wir nicht vom Tisch“
Das Grillen und die damit einhergehenden Probleme „bekommen wir nicht vom Tisch“, erklärte der Bezirksvorsteher, solange der Gemeinderat dies weiterhin befürworte. CDU-Bezirksbeirat Joachim König schlug aus diesem Grund eine Begehung mit Ordnungsamt und Verkehrsbehörde am Wochenende vor. Am Bereich zum Klassenzimmer am See werde eine zusätzliche Toilette eingerichtet.