Karim Benzema erzielte per Strafstoß das entscheidende 3:1 für Real – nicht mit einem frechen Chip wie im Hinspiel, sondern einem platzierten Schuss ins Eck. Foto: AFP/JAVIER SORIANO

Real Madrid steht nach einem 3:1-Sieg nach Verlängerung über Manchester City im Finale der Champions League. Mit zwei Toren in der letzten Minute schaffen die Königlichen die Wende – und die internationale Presse zieht den Hut..

So wie einst Manchester United dem FC Bayern im Champions-League-Finale 1999 den Triumph innerhalb von zwei Minuten entrissen hat (1:2), so erbarmungslos stoppte Real Madrid die Profis von Manchester City kurz vor dem Erreichen des Finales 2022. Aus einem 0:1 retteten sich die Königlichen durch zwei Treffer von Rodrygo in der Nachspielzeit erst in die Verlängerung – wo Karim Benzema mit dem 3:1 die Tür zum Endspiel der Champions League gegen den FC Liverpool aufstieß. Die internationalen Pressestimmen zum spektakulären Comeback der Madrilenen im Halbfinal-Rückspiel gegen Manchester City.

Deutschland

Der „Kicker“ hatte Real so gut wie abgeschrieben: „Real schlägt ManCity spektakulär nach Verlängerung und steht im Finale. Lange sah es in Madrid nach einem sicheren Finaleinzug von Manchester City aus, ehe ein Doppelschlag von Real die Engländer in die Verlängerung zwang. Dort entschied ein Elfmeter die Partie zugunsten von Real.“

Bei „Sport1“ werden die beiden großen „B“ im Fußballsport gepriesen: „Irre Aufholjagd im Bernabéu! Benzema schießt Real ins Finale.“

Die „Bild“ versucht sich im Telegrammstil und einem Wortspiel, wenn sie aufs Endspiel gegen den FC Liverpool hinweist: „Nix Pep! Klopps Finale ist real.“

Im „Spiegel“ steht schließlich etwas von dem Fußball-Wunder, das den Königlichen immer wieder gelingt: „Sensationelle Aufholjagd gegen Manchester City - Real Madrid folgt Liverpool ins Finale. Nach 89 Minuten im Rückspiel gegen Manchester City brauchte Real Madrid ein Fußball-Wunder, um ins Champions-League-Finale zu kommen. Gut 30 Minuten später war es vollbracht.“

„Sport.de“ macht Madrid zu einem schrecklichen Biest: „Last-Minute-Monster Real nach CL-Drama im Finale.“

Und die „Sportschau“ hat ein erneutes epischen Spiel ausgemacht: „Real Madrid schlägt Manchester City in epischem Halbfinale. Real Madrid hat das Finale der Champions League gegen den FC Liverpool erreicht. Beim Sieg über Manchester City erlebten die Zuschauer das zweite epische Halbfinale innerhalb einer Woche.“

Spanien

Die „Marca“ kommt dreimal mit „so“, stellvertretend für die drei Treffer: „So, so, so gewinnt Madrid... und zieht ins Finale ein. Real Madrid schreibt die größte Heldengeschichte, die je erzählt wurde.“

Auch „AS“ schreibt von Historischem: „Das finale Wunder. Madrid geht mit einem Tor in der letzten Minute und einem weiteren in der Nachspielzeit in die Verlängerung und schaltet dort City aus. Die Los Blancos erreichen nach einem weiteren historischen Spiel Paris.“

„El Mundo Deportivo“ glaubt offenbar an Übernatürliches: „Versuchen Sie nicht, es zu erklären, denn ehrlich gesagt gibt es keine Erklärung für das mit Real Madrid und der Champions League. In der 89. Minute waren die Weißen aus dem Finale raus, und in der 95. Minute standen sie im Finale der Champions League. Ein weiterer wundersamer historischer Abend für Real Madrid im Bernabeu.“

Und „La Vanguardia“ macht Reals Triumph allein am Stadion fest: „Der Mythos des Bernabeu verschlingt auch Guardiolas City.“

Großbritannien

Das Boulevardblatt „Sun“ spielt auf die großen Emotionen an: „Bernapow! Benzema beendet episches Comeback von Real Madrid und bricht Man City erneut das Herz. Pep Guardiola hat in sechs Jahren als Trainer von Manchester City einige außergewöhnliche Wege gefunden, wichtige Champions-League-Spiele zu verlieren. Aber keines davon machte den ehemaligen Barcelona-Boss annähernd so verrückt wie dieses.“

Die „Daily Mail“ findet, dass es anders hätte kommen können: „Man City zerstört sich selbst in Madrid.“

Der „Mirror“ berichtet von einer Kapitulation: „Peps Albtraum! Man City muss in der Nachspielzeit kapitulieren, während sich Real Madrid den letzten Platz im Champions-League-Finale schnappt.“

Der „Guardian“ ist eher Chronist als Bewerter: „Benzema vollendet dramatisches Comeback und sichert den Platz im Finale. Zwei späte Tore von Rodrygo und ein Elfmeter von Karim Benzema in der Nachspielzeit bescherten Real Madrid ein 6:5 in der Gesamtwertung.“

Und „The Times“ schreibt über die ärgerlichen zwei Minuten: „In Madrid aus dem Hinterhalt angegriffen: Zwei verrückte Minuten bringen City in der Nachspielzeit um den Verstand.“

Frankreich

Die „L’Équipe“ braucht nur ein Wort, um die 120 Minuten (plus Nachspielzeiten) zusammenzufassen: „Unsinkbar!“

Dagegen benutzt „Le Monde“ mehr Worte, drückt aber das Gleiche aus: „Die Madrilenen ziehen nach einem verrückten Szenario ins Finale der Champions League ein.“

Italien

Die „Gazzetta dello Sport“ ist ebenfalls ergriffen von den ewigen Madrilenen: „Es ist ein unendliches Real: Episches Comeback gegen City.“

Der „Corriere della Sera“ beschreibt das Geschehene kurz, knapp, korrekt: „Zwei Tore von Rodrygo in 90 Minuten und Benzema: Real besiegt City und zieht mit 3:1 ins Champions-League-Finale ein.“

Und auch der „Corriere dello Sport“ macht bei seiner Zusammenfassung keinen dreifachen Vorwärtssalto: „Real Madrid gegen Liverpool lautet das Finale der Champions League: Ancelotti eliminiert Guardiolas City!“