Küsschen von Motsi Mabuse für Aisata Blackman alias Tina Turner backstage nach der Premiere von „Tina“. Foto: /Klaus Schnaidt

Im Musical „Tina“ fällt in einer Szene das N-Wort. Was sagen „Let’s-Dance“-Jurymitglied Motsi Mabuse und die ebenfalls schwarze Toni Dreher-Adenug, Siegerin von Germany’s Next Model von 2018, bei der Premierenparty im Apollo-Theater dazu?

Eine Abkürzung soll helfen, einen rassistischen Begriff nicht zu verbreiten. Man spricht deshalb vom N-Wort. Das ausgesprochene Wort ist niemals neutral gemeint. Es ist in der Versklavung schwarzer Menschen verankert und wird von diesem Bevölkerungsteil als böse Beschimpfung empfunden. Und dann fällt ausgerechnet in dem Musical „Tina“, in dem es darum geht, dass jede und jeder unabhängig von der Hautfarbe, dem Geschlecht und dem Alter es ganz nach oben schaffen kann, das N-Wort. Die US-Sängerin will nach ihrer Trennung von Ike Turner mit jenseits von 40 Jahren noch mal durchstarten. Der Chef der Plattenfirma sagt, eine „abgetakelte N...“ habe keine Chance, an die Chartsspitze zu kommen. Wumms! Das ausgesprochene N-Wort haut rein.

„Ja, das N-Wort steht absolut auf dem Index“, sagt Motsi Mabuse, Jurymitglied von „Let’s Dance“, nach der Premierenvorstellung, „aber im Zusammenhang mit einer üblen Beschimpfung, die in dieser Szene dargestellt wird, darf es fallen, um zu verstehen, wie Tina Turner beleidigt wird.“ Die schwarze Toni Dreher-Adenug, Siegerin von „Germany’s Next Topmodel“ 2018, sieht es ebenso. „Mit Sprache wird Gewalt angetan“, sagt sie, „um das Leben von Tina Turner zu verstehen, muss man das auch spüren.“