Der Protest gegen Polens neues Abtreibungsgesetz wächst. Foto: imago/Attila Husejnow

In Polen tobt ein Streit über schärfere Abtreibungsregeln. Viele Frauen suchen schon jetzt Hilfe im Ausland, während zuhause eine Protestwelle rollt.

Warschau - Alle paar Minuten klingelt bei Zuzanna Dziuban das Zweithandy. „Das ist wieder Ciocia Basia“, sagt die 39-Jährige am ersten Telefon. Das ist ihr eigenes. Und am anderen Apparat nervt nicht etwa Ciocia Basia, zu Deutsch: Tante Barbara. So heißt vielmehr die Berliner Organisation, für die Dziuban ehrenamtlich tätig ist. Die Handybereitschaft wechselt zwischen rund 20 Mitarbeiterinnen. Sie sind im Dauereinsatz, um Frauen aus Polen zu helfen, die eine Schwangerschaft abbrechen wollen und im eigenen Land allein gelassen werden. Denn im katholisch geprägten Polen gilt eines der restriktivsten Abtreibungsgesetze in Europa, und die erzkonservative PiS-Regierung arbeitet an einer weiteren Verschärfung.