Hauptkommissar Raczek (Lucas Gregorowicz) hat mal wieder Stress mit seiner Mutter (Małgorzata Zajączkowska). Foto: rbb/Arnim Thomaß

Das Duo Lenski und Raczek aus Frankfurt/Oder musste in „Heilig sollt Ihr sein!“ einen durchgeknallten Möchtegernpropheten jagen. Der ging im Auftrag des Herrn über Leichen. War das Anschauen einen Sonntagabend wert?

Frankfurt/Oder - Was taugt „Heilig sollt Ihr sein!“? Der neue „Polizeiruf 110“ aus Frankfurt/Oder in unserem Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Ein streng gläubig erzogener junger Mann hält sich für den biblischen Propheten Elias und verhindert mit Todesfolge für die Frau einen Schwangerschaftsabbruch. Olga Lenski (Maria Simon) und Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) müssen ihn finden, bevor er weitere Wahnsinnstaten begeht.

Zahl der Leichen 4

Mama will helfen Die gläubige Mutter (Anna Grycewicz) des Täters merkt zwar, dass mit ihrem Sohn etwas nicht stimmt. Aber sie schleift ihn seit Jahren wöchentlich zur Teufelsaustreibung, statt ihn behandeln zu lassen. Und sie verhilft ihm zur Flucht.

Mama will hindern Die Mutter von Kommissar Gregorowicz (Małgorzata Zajączkowska) ist ebenfalls sehr gläubig, führt einen unerbittlichen emotionalen Erpressungskrieg gegen ihren Sohn, sympathisiert mit dem religiösen Prophetenfanatiker und ruiniert ihrem Adam beinahe die Polizeikarriere.

Zur Sache, Elias So ein Prophet kennt keine Schranken. Der Regisseur Rainer Kaufmann („Und wer nimmt den Hund?“) will das in seiner Bildsprache deutlich machen, die Kamera hält drauf, wenn er zum Skalpell greift. Prompt stieg mindestens eine Zuschauerin schon vorab aus und schrieb dem Ersten online ins Merkheft: „Alleine schon die Vorschau auf diese Film gibt mir den Rest!“ Der Film sei „brutal und widerwärtig“.

Unser Fazit „Heilig sollt Ihr sein!“ war gewiss nichts für zarte Gemüter. Die Frage, wo die Grenze zwischen Glaube und Wahnsinn verläuft, war interessant, das grimmige Mutterbild spannend, aber wilde Schlenker und überhitzte Dialoge lenkten nur ab.

Spannung Note 3; Logik Note 3