Schwere Vorwürfe werden gegen den Kopf der „Querdenker“ erhoben. Foto: dpa/Sebastian Gollnow (Archiv)

Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchen am Mittwoch Wohn- und Geschäftsräume des „Querdenken“-Gründers Michael Ballweg. Um welche Vorwürfe geht es?

Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Mittwoch mit einem richterlichen Beschluss die Wohn- und Geschäftsräume des IT-Fachmanns und Gründers der „Querdenker“, Michael Ballweg, durchsucht. Es geht um den Vorwurf des Betrugs und der Geldwäsche gegen ihn und einen weiteren Tatverdächtigen. Er soll Geld, dass er von Anhängern seine Bewegung eingeworben hatte, für sich verwendet haben. Die Rede ist von einem höheren sechsstelligen Betrag. Auch der Verdacht der Geldwäsche steht im Raum.

Bekannt wurde der Einsatz in zwei Wohnungen und in den Geschäftsräumen unter anderem durch Meldungen auf dem Telegram-Kanal der Bewegung „Querdenken 711“, wo Ballweg jedoch in Schutz genommen wurde. Seine Anhänger rufen auch zu spontanen Kundgebungen zu seiner Unterstützung vor dem Haus in Stuttgart auf. Gegen Michael Ballweg ist ein Haftbefehl beantragt worden. Er soll noch am Mittwoch vor einen Haftrichter kommen.

Michael Ballweg gründet 2020 die Bewegung „Querdenken 711“

Der IT-Fachmann Michael Ballweg gilt als Kopf der Bewegung „Querdenken“. Im Frühjahr 2020 gründete er „Querdenken 711“, Ableger in anderen Orten – auch jeweils mit der Ortsvorwahl gekennzeichnet – folgten. Ballweg kritisierte die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.