Die mutmaßlichen Täter haben die Herausgabe wertvoller Uhren erpresst. Foto: dpa/Peter Kneffel

Ein Senior im Kreis Ludwigsburg soll 400 000 Euro Schutzgeld bezahlen. Das will er nicht, gibt aber unter Zwang wertvolle Uhren heraus. Jetzt sitzen zwei 28-Jährige in Haft.

Sie sollen einen Senior im nördlichen Kreis Ludwigsburg räuberisch erpresst haben – jetzt sitzen zwei 28-Jährige in Untersuchungshaft. Ein vorgehaltenes Messer soll nach einem Bericht der Polizei im Spiel gewesen sein. Die Täter machten sich zwar mit wertvollen Uhren aus dem Staub, wurden aber geschnappt.

Der Senior wollte die Polizei einschalten

Ein Jahr lang war die Welt noch in Ordnung: So lange soll einer der 28-Jährigen ein freundschaftliches Verhältnis zum Opfer gepflegt haben. Mitte Februar kippte die Stimmung. Er sei Mitglied einer kriminellen Bande, die den Senior schütze, soll der Mann erklärt haben – und habe 400 000 Euro gefordert, damit der Schutz weiter gelte. Der Senior lehnte das zwielichtige Angebot ab und wollte die Polizei einschalten.

Der 28-Jährige soll daraufhin mit Repressalien durch die Bande gedroht und die Herausgabe wertvoller Sachgüter gefordert haben. Aus Angst händigte der Senior seinem Bekannten schließlich hochwertige Uhren aus.

Der verängstigte Bedrohte vertraut sich einer Bekannten an

Erst zwei Tage später wurde der Fall der Polizei bekannt. Der verängstige Senior hatte sich schließlich einer Bekannten anvertraut. In der Folge durchsuchte die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg mit Beschluss des Amtsgerichts Heilbronn am 23. Februar die Wohnräume des Tatverdächtigen. Einen Haftbefehl gabes zu diesem Zeitpunkt laut Polizei aus juristischen Gründen noch nicht.

Immer noch auf freiem Fuß nutzte der 28-Jährige die Zeit und suchte mit einem gleichaltrigen Bekannten den Senior erneut auf. Er bedrohte ihn diesmal mit einem Messer und zwang ihn dazu, weitere Uhren herauszugeben. Außerdem soll das Duo den Mann genötigt haben, einen fünfstelligen Betrag zu überweisen.

Eine besonders schwere räuberische Erpressung steht im Raum

Die Polizei fahndete umgehend nach den Verdächtigen und nahm sie vorläufig fest. Die beiden Männer wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn am 24. Februar einer Haftrichterin beim Amtsgericht Heilbronn vorgeführt. Die Richterin erließ Haftbefehle wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung und wies die beiden Tatverdächtigen in Justizvollzugsanstalten ein.