Die Stuttgarter Polizei war auch mit einem Anti-Konflikt-Team in Stuttgart im Einsatz. Foto: Andreas Rosar/Fotoagentur Stuttgart

Ein Beamter mit Zugang zu den sozialen Netzwerken der Polizei Stuttgart hatte offenbar den eigenen Account mit dem der Behörde verwechselt – das hat Folgen.

Die Polizei Stuttgart hat sich am Sonntag für eine Panne im Kurznachrichtendienst „X“ entschuldigt. Bei der Kommunikation zu den zwei Demos „Gemeinsam für Deutschland“ und „Demo gegen Rechts“ am Samstag in Stuttgart habe ein „Mitglied unseres Social-Media-Teams versehentlich mit unserem dienstlichen Account einen persönlichen Beitrag verfasst“, schreiben die Beamten in einem Beitrag. Der irritierende Beitrag war vielen Nutzern aufgefallen und dann gelöscht worden. „Bei dem Kommentar handelt es sich um eine persönliche Meinung. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir keine Fake-Accounts betreiben“, versichern die Beamten.

Was ist genau passiert? Zu einem Foto von zwei Beamten in gelben Einsatzvesten schreibt die Polizei in dem Sozialen Netzwerk: „Damit heute alles ohne Zwischenfälle funktioniert, ist unser Anti-Konflikt-Team im Einsatz.“ Das Missgeschick: Der erste Kommentar darunter ist ein dickes Lob an die Einsatzkräfte – vom gleichen mit einem blauen Haken verifizierten X-Account der Polizei verfasst. Darin heißt es: „Finde ich super, dass ihr allen zur Verfügung steht. Großes Lob an die Polizei Stuttgart.“

Häme nach Internet-Panne

Der Spott der Internetnutzer lässt nicht lange auf sich warten: „Die Polizei Stuttgart hat versehentlich vergessen, sich mit einem Fake-Account einzuloggen, um sich selbst Lobkommentare als Bürger auszugeben“, schreibt beispielsweise eine Nutzerin auf X. Es sollte selbstverständlich sein, dass Mitglieder des Social-Media-Teams die Posts ihres eigenen Arbeitgebers nicht kommentieren, liken oder teilen, schreibt ein anderer Nutzer in einem Kommentar.

Die Polizei reagiert prompt: „Auch unsere Kollegen haben persönliche Meinungen und grundsätzlich das Recht auf eine freie Meinungsäußerung.“ Dennoch geloben die Beamten, interne Abläufe zu prüfen.

Doch die Beamten ernten nicht nur Spott sondern auch Zuspruch: „Ein Mitglied des Social-Media-Teams wollte nochmal persönlich seine Wertschätzung für die Kollegen bekunden und hat vergessen den Account zu wechseln. Verstehe die Aufregung nicht“, schreibt ein Nutzer. Auch andere zeigen Verständnis: „Ihr seid auch Menschen. Jeder macht Fehler“, konstatiert ein User. Eine andere Nutzerin meint: „Das ist doch nicht so schlimm, wir sind halt Menschen und keine Maschinen. Ich lieb euch trotzdem.“