Trieb ein Serienmörder in Schwäbisch Hall sein Unwesen? Foto: dpa/Stefan Puchner

Nach dem gewaltsamen Tod mehrerer Seniorinnen herrscht ein Klima der Angst in Schwäbisch Hall. Eine Pressekonferenz der Polizei soll klären, ob es Zusammenhänge gibt.

Hat die Polizei in der Region Schwäbisch Hall einen Serienmörder gefasst? Oder haben die drei gewaltsamen Verbrechen an Seniorinnen in der Region Schwäbisch Hall nichts miteinander zu tun? Staatsanwaltschaft und Polizei haben für Mittwochmorgen (11.30) zu einer spontan anberaumten Pressekonferenz eingeladen. Es soll über die neueste Entwicklung und Ermittlungsergebnisse der SOKO „Höhe“ berichtet werden, teilten die Ermittler am Morgen mit. Weitere Angaben machte die Polizei aber nicht.

Der gewaltsame Tod mehrerer Seniorinnen hatte die Menschen in der Region Schwäbisch Hall zuletzt schwer verunsichert. In der vergangenen Woche war eine 89 Jahre alte Frau in Michelbach an der Bilz tot in ihrer Wohnung entdeckt worden. In diesem Zusammenhang war auch der Tod einer 77-Jährigen im Dezember vergangenen Jahres erneut überprüft worden. Die Leiche der Frau war in Schwäbisch Hall in ihrer Wohnung gefunden worden. Die Polizei geht davon aus, dass beide Frauen getötet wurden.

Weitere Fälle geben Rätsel auf

Ungeklärt war bis zuletzt auch der Tod einer 94 Jahre alten Seniorin, deren Leiche im Oktober 2020 in Schwäbisch Hall und ganz in der Nähe der Wohnung der toten 77-Jährigen gefunden worden war. Auch hier geht die Polizei von einem Tötungsdelikt aus. Im September 2021 hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungsakte zunächst geschlossen, weil es keine weiteren Erkenntnisse gab.

Die Ermittler hätten Parallelen in den drei Fällen ausgemacht und unter anderem Verdacht geschöpft, weil die drei Opfer zum Beispiel ältere Frauen aus der gleichen Region gewesen waren. Bis Dienstag hatten sie die Ermittlungen und die Überprüfung allerdings „Routine“ und „Automatismus“ genannt. Am Dienstag war auch ein Wohnblock im Schwäbisch Haller Stadtteil Tullauer Höhe durchsucht worden. Dort liegen auch zwei der drei Tatorte. Rund ein Dutzend Zivilbeamte hatten dort das Gebäude vor Passanten abgeschirmt und unter anderem in einem Müllcontainer Spuren gesichert.

Zeugen haben nach eigener Aussage einen Mann in Handschellen gesehen. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Aalen steht der Einsatz in Zusammenhang mit der Sonderkommission „Höhe“, die in den drei Tötungsdelikten an Seniorinnen ermittelt und auf nunmehr 75 Beamte aufgestockt wurde.