Im Freizeitbad „Miramar“ ist zu Beginn der vergangenen Woche eine Frau in einer Rutsche stecken geblieben (Archivfoto). Foto: imago images/brennweiteffm/via www.imago-images.de

Nachdem eine Frau im Freizeitbad „Miramar“ in Weinheim offenbar über eine Stunde lang stecken geblieben ist und bei einem Zusammenprall verletzt wurde, ermittelt nun die Polizei.

Stuttgart - Eine Frau ist in einem Freizeitbad in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) in einer Rutsche liegen geblieben und offenbar über einen längeren Zeitraum dort vergessen worden. Später rutschte eine weitere Frau auf die 43-Jährige auf. Die Polizei ermittelt nach Angaben vom Donnerstag wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung gegen den an der Looping-Rutsche eingesetzten Mitarbeiter, der seiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sein könnte.

Laut der Mitteilung des Bades harrte die Frau etwa eine Stunde in der engen Röhre aus - statt nur 30 Sekunden Fahrt. Erst dann habe eine andere Frau zu dieser besucherarmen Zeit am 8. November die Looping-Rutsche genutzt und sei darin mit der 43-Jährigen zusammengestoßen. Die jüngere Frau brachte sich und die Mittvierzigerin durch einen Notausstieg in Sicherheit.

Beim unfreiwilligen Verweilen der 43-Jährigen in einem abgesenkten Abschnitt der Röhre hätten akustische und optische Signale reagiert, die der offenbar abgelenkte Mitarbeiter nicht wahrgenommen habe, schilderte das Bad.

Verletzungen seien dem Bad nicht bekannt

Dass nach Medienberichten beide Frauen bei dem Zusammenprall verletzt worden seien, stellt das Unternehmen infrage: „Von einer schweren Verletzung ist uns nichts bekannt. Die andere Frau blieb unverletzt und ist aus der Notluke ausgestiegen“, heißt es in der Mitteilung. Unterschiedliche Darstellungen gibt es auch dazu, ob der Sohn der 43-Jährigen das Personal darauf hinwies, dass sie sich in der Röhre aufhalten könnte.

Das Unternehmen hat den Mitarbeiter an der Looping-Rutsche nach eigenen Angaben bereits abgemahnt. Technisches Versagen spiele bei der im September geprüften und abgenommenen Rutsche keine Rolle.

Nach Angaben des Bades passiert es zuweilen, dass Menschen in einer Senke nach den Loop liegen bleiben - im Jahr etwa 1500 Mal. In allen Fällen hätten die Menschen die Rutsche selbstständig verlassen. Die Senke soll Tempo auf der Fahrt herausnehmen, bei der Gäste 40 bis 50 Kilometer pro Stunde erreichen. An der betroffenen Stelle seien die Notausstiege nicht zu übersehen. Die nachrutschende Frau habe diese Möglichkeit der Rettung sofort bemerkt. Die Installation der Notausstiege sei Folge eines ähnlichen Unfalls im Jahr 2012.