Andrzej Duda nimmt die Glückwünsche seiner Anhänger entgegen. Foto: AP/Czarek Sokolowski

Polens wiedergewählter Präsident Andrzej Duda darf nicht mehr nur williger PiS-Helfer sein, kommentiert unser Korrespondent Ulrich Krökel.

Warschau - Andrzej Duda bleibt polnischer Präsident. Das ist eine schlechte Nachricht für Deutschland und Europa. Denn Polen ist der bei weitem wichtigste EU-Staat im Osten. Was in Warschau passiert, ist wegweisend für die Region. Und damit ist es auch entscheidend für die Frage, ob sich die West-Ost-Spaltung des Kontinents, die sich nach der Flüchtlingskrise 2015 aufgetan hat, weiter vertieft oder überwunden werden kann. Duda hat im Wahlkampf unerträgliche nationalistische und menschenverachtende Töne angeschlagen. Nicht zuletzt hat er die antideutsche Karte gespielt und gegen die Nachbarn im Westen gehetzt. Und gar nicht so lange ist es her, dass er die angebliche „Fremdherrschaft der EU“ mit der Unterdrückung Polens durch die Sowjetunion verglichen hat. Absurd.