Arminia Bielefeld will bei der bereits abgestiegenen SpVgg Unterhaching frühzeitig den Aufstieg in die zweite Liga perfekt machen – und dann mit Rückenwind zum Pokalfinale nach Berlin reisen.
Als es Anfang April klar war, dass Arminia Bielefeld sensationell im DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart am 24. Mai steht, da hatte die Sache aus Sicht der Ostwestfalen noch einen kleinen Haken. Denn mit Blick auf die Drittligatabelle tat sich damals noch eine Möglichkeit auf, die Hektik rund um die Tage des großen Endspiels in Berlin hätte aufkommen lassen.
So war der DSC Anfang April Tabellenvierter, mit einem Punkt Rückstand auf Rang drei und fünf Zählern hinter dem direkten Aufstiegsplatz zwei. Sprich: Als möglicher Tabellendritter wären zum Saisonende die Relegationsspiele gegen den Drittletzten der zweiten Liga angestanden. Ursprüngliche Termine des Hin- und Rückspiels: 23 und 27. Mai. Das hätte nicht gepasst mit dem Pokalfinale am 24. Mai – die Relegation hätte verschoben werden müssen.
Jetzt hat sich die Sache zwei Spieltage vor Saisonschluss längst gedreht. Bielefeld ist Zweiter mit vier Punkten Vorsprung auf den Tabellendritten 1. FC Saarbrücken – und kann mit einem Sieg an diesem Sonntag bei der bereits abgestiegenen SpVgg Unterhaching (13.30 Uhr) den direkten Aufstieg in die zweite Liga klarmachen. Das Team von Trainer Mitch Kniat würde damit mit gehörigem Rückenwind zum Finale nach Berlin gegen den VfB reisen.
Nach dem Coup im Pokal-Halbfinale gegen Bayer Leverkusen legte die Arminia eine beeindruckende Serie in der Liga hin. Es gab fünf Siege nacheinander, ehe es am vergangenen Wochenende zu einem 1:1 gegen Spitzenreiter Dynamo Dresden reichte. „Wir haben das gezeigt, was wir die letzten Wochen auch immer gezeigt haben und haben uns mit Mann und Maus gewehrt“, sagt Coach Kniat und fordert mit Blick aufs Spiel in Unterhaching mit gewohnt markigen Worten: „Kopf aus, einfach weiter auf dem Gas bleiben, bei uns gibt es keine Kupplung – das heißt einfach nur rechter Fuß runter und fertig.“
Die Ansprache des Trainers ist ein Erfolgsgeheimnis der Bielefelder, wie Offensivmann Joel Grodowski betont: „Er lebt uns vor, dass wir nie den Kopf in den Sand stecken sollen.“ Auch im Endspurt habe die Mannschaft trotz einer langen Saison noch „viele Körner“ und sei „nicht kaputt zu bekommen“.