Unsere Redakteurin in einem Unverpackt-Laden. Foto: Janey Schumacher

Auf Plastikverpackungen im Alltag zu verzichten, erfordert viel Zeit und Mühe. Wie schwer das einer vierköpfigen Familie fällt, hat unsere Redakteurin eine Woche lang ausprobiert.

Bad Cannstatt - Am Anfang ist die Aufregung groß – zumindest bei meinem achtjährigen Sohn: Auf den geliebten Vanille-Joghurt mit Schokokugeln zu verzichten, nur weil dieser in einem Plastikbecher verpackt ist? Und das eine Woche lang? „Mama, muss das sein?“ Er blickt mich entsetzt an. Ich nicke. „Ja, muss.“ Sein drei Jahre jüngerer Bruder mischt sich ein. Offenbar ist der überbordende Plastikmüll auch im Kindergarten bereits Thema. „Das ist wichtig. Wegen der Schildkröten“, wirft er ein. „Die müssen immer Strohhalme schlucken und sterben dann.“ Ich versuche es mit einem anderen Argument: Jeder Deutsche produzierte 2018 im Schnitt 38 Kilogramm Plastikmüll – „das ist zwei Mal so viel, wie dein Bruder wiegt“. Ein Teil dieses Mülls lande in den Weltmeeren – mit verheerenden Folgen für die Tiere. Und zwar nicht nur für die Schildkröten. Am Ende sind alle überzeugt und unser „Experiment“ kann beginnen. Eine Woche ohne Plastikverpackungen – und das als vierköpfige Familie. Wie hoch wird der Aufwand sein? Wird es uns gelingen, unsere Konsumgewohnheiten und unser Einkaufsverhalten zu verändern – bestenfalls über die eine Woche hinaus?