Auf der Pilotstrecke auf der Bundesstraße im Murgtal bei Rastatt können Lkws mit entsprechender Technik über Oberleitungen Fahrstrom beziehen. Foto: imago images/Arnulf Hettrich/Arnulf Hettrich via www.imago-images.de

Die schadstoffärmeren Oberleitungs-Hybrid-Lkw waren im Murgtal im Südwesten getestet worden. Nun beginnt der reguläre Betrieb der Fahrzeuge.

Stuttgart - Nach einer längeren Testphase können nun elektrische Oberleitungslastwagen im Murgtal auch im Realbetrieb fahren und von Speditionen eingesetzt werden. Die Vorbereitungen seien abgeschlossen: Testfahrten auf der Pilotstrecke im Landkreis Rastatt hätten stattgefunden sowie auch notwendige Schulungen etwa für Betriebspersonal und Fahrer, teilte das Verkehrsministerium am Dienstag mit. „Nun können endlich die Transporte, die bisher noch von Diesel-Lkw durchgeführt wurden, durch die leiseren und schadstoffärmeren Oberleitungs-Hybrid-Lkw übernommen werden“, sagte Minister Winfried Hermann (Grüne) laut einer Mitteilung.

Die bundesweit erste Bundesstraßenstrecke für elektrisch betriebene Oberleitungslastwagen war Ende Juni offiziell in Betrieb genommen worden. Auf dem 18 Kilometer langen Abschnitt der stark frequentierten Straße startete Anfang Juli der Betrieb für das „eWayBW“ genannte Pilotprojekt. Dafür waren zwei Teilabschnitte von insgesamt vier Kilometern Länge mit Oberleitungen versehen worden. Sensoren in den Lastwagen erkennen, ob über ihnen eine Oberleitung ist und nehmen dann Strom für ihren E-Motor auf.

Auf der Pilotstrecke werden nun von zwei Speditionen jährlich etwa 500 000 Tonnen Papier im Rund-um-die Uhr-Betrieb von drei Papierherstellern in Gernsbach-Obertsrot in ein Logistikzentrum nach Kuppenheim transportiert. Zwei Lkw fahren zum Start des Regelbetriebs bereits, weitere drei sollen bis Mitte Oktober folgen. Das 28 Millionen teure Projekt wird wissenschaftlich begleitet.