Steven Spielberg will gemeinsam mit dem Streamingdienst Netflix für seine Projekten neue Geschichten und neue Zuschauerschichten erschließen. Foto: dpa/Chris Pizzello

Steven Spielberg hat einen Vertrag mit dem Streamingdienst Netflix unterzeichnet. Der mehrfache Oscar-Preisträger werde mehrere Filme für die Plattform produzieren, teilte das Unternehmen mit.

Stuttgart/Los Angeles - US-Starregisseur und Oscar-Preisträger Steven Spielberg (74, „Schindlers Liste“, „Der Soldat James Ryan“) und Netflix machen gemeinsame Sache. Der Streamingdienst und Spielbergs Produktionsfirma Amblin Partners gaben am Montag Pläne für eine mehrjährige Zusammenarbeit bekannt. Demnach sind mehrere gemeinsame Spielfilme pro Jahr geplant.

Amblin sei ganz auf das Erzählen von Geschichten ausgerichtet, sagte Spielberg in einer Mitteilung. Er freue sich auf die „wunderbare Möglichkeit“, zusammen mit Netflix neue Geschichten und neue Zuschauer zu erschließen. Die Zusammenarbeit mit Netflix-Programmchef Ted Sarandos sei ihm persönlich sehr wichtig, sagte der Regisseur. Sarandos (56) würdigte Spielberg als „kreativen Visionär und Anführer“. Er sei von dessen Geschichten und denkwürdigen Charakteren beim Heranwachsen sehr geprägt worden.

Spielberg galt bisher eher als Streaming-Skeptiker

Spielberg, der Blockbuster wie „Der weiße Hai“, „Jäger des verlorenen Schatzes“, „E. T. – Der Außerirdische“ und „Jurassic Park“ inszenierte, galt in der Filmbranche eher als Skeptiker von Streamingdiensten wie Netflix. Seine Produktionsfirma arbeitet traditionell eng mit dem Hollywood-Studio Universal Pictures zusammen. Amblin produzierte zuletzt Filme wie „Jurassic World: Dominion“, „West Side Story“, „The Trial of the Chicago 7“ und „1917“. Ob Spielberg bei den Filmen auch Regie führen oder nur als Produzent fungieren wird, blieb zunächst offen. Seine Produktionsfirma Amblin Partners wird auch weiterhin Inhalte für traditionelle Filmstudios wie Universal oder 20 Century produzieren.

Netflix hat viele Hollywood-Größen im Boot

„Wir sind geehrt und freuen uns riesig, Teil dieses Kapitels von Stevens filmischer Geschichte zu sein“, erklärte Ted Sarandos weiter. Die Verpflichtung des dreifachen Oscar-Preisträgers (“Schindlers Liste“) ist ein Coup für den größten Streamingdienst der Welt, der durch Konkurrenten wie Disney+ und HBO Max zunehmend unter Druck gerät. Bereits jetzt sind Hollywood-Größen wie Martin Scorsese (“The Irishman“), Spike Lee (“Da 5 Bloods“) und David Fincher (“Mank“) im Netflix-Boot. Im vergangenen September unterzeichneten auch Prinz Harry und Herzogin Meghan einen Vertrag mit Netflix. Das Paar will Filme und Serien für Netflix produzieren. Auch die Produktionsfirma des früheren US-Präsidenten Barack Obama und seiner Frau Michelle kooperiert mit dem Streaming-Riesen.