Im vergangenen Sommer standen mediterrane Pflanzen auf dem obersten Parkdeck, 2025 sollen es winterharte und heimische sein. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das Projekt, einen Pocket Park auf dem Parkhaus Steinstraße in Stuttgart einzurichten, war 2024 ziemlich problembehaftet. Inzwischen kennt die Stadt die Lösungen.

Theoretisch bricht demnächst die zweite Saison des Pocket Parks auf dem Parkhausdeck an der Steinstraße an. Praktisch durfte den neu geschaffenen Ort im vergangenen Jahr niemand betreten. Zwar hatte die Stadt dort auf Antrag der Grünen im Sommer 2024 mediterrane Kübelpflanzen aufgestellt, dann durchkreuzten Sicherheitsbedenken die Pläne: Der Minipark blieb abgesperrt, im Oktober wurde er wieder abgeräumt und winterfest gemacht.

Der ganze Vorgang erweckte in der Stadtpolitik den Eindruck, bei diesem Projekt herrsche eine gewisse Lustlosigkeit. Die gute Nachricht: Von den ursprünglich veranschlagten 80 000 Euro sind 2024 nur circa 12 000 Euro ausgegeben worden, teilt die Stadt Stuttgart mit. Nicht darin enthalten seien Pflegearbeiten durch städtische Mitarbeiter.

Gießen und Müllentsorgen kosten Geld

So kostengünstig dürfte es in diesem Jahr allerdings nicht mehr werden, wenn die Mehrheit der Stadträte im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik am 25. Februar beschließt, dass der Pocket Park im April zurückkehren soll. Die Stadt schreibt in ihrer Vorlage: „Das Gießen, die Sichtkontrolle und Müllentsorgung erfolgt über eigenes Personal. Die dafür zusätzlich erforderliche 0,5 Gärtnerstelle wird zum Doppelhaushalt 2026/2027 beantragt.“ Fürs Pärkchen braucht es laut Stadt also einen „halben“ Gärtner.

Das Parkdeck durfte man 2024 nicht betreten. Foto: Archiv Lichtgut/Leif Piechowski

Für die einmalige Einrichtung werden Kosten von insgesamt 54 000 Euro aufgeführt, dafür sollen unter anderem heimische und winterharte Pflanzen wie Pappeln und Weiden dauerhaft aufs Parkdeck kommen. Zudem sind Sitzgelegenheiten „auf der Basis von Holzpaletten“ vorgesehen.

Die laufenden Kosten beziffert die Stadt auf 27 000 Euro, 12 000 Euro davon für einen Schließdienst, der darüber wachen soll, dass die täglichen Öffnungszeiten von 9 bis 22 Uhr eingehalten werden. Grund seien vor allem die umliegenden Hotels und die Nachtruhe. Der Rest fällt laut Stadt fürs Gießen, die Pflege und das Sauberhalten des Pärkchens an. Man brauche dafür eben eine halbe Stelle in der Stadtgärtnerei ab 2026. Dieses Jahr wird es offenbar noch nebenher gemacht.

Und die Sicherheit? Ein Gutachten im November 2024 habe ergeben, dass die Absturzsicherung am Parkdeck nicht ausreicht, teilt die Stadt mit. „Es ist eine kindersichere Umwehrung erforderlich.“ Dies soll mit sogenannten Doppelstabmatten geschehen. „In dem Zusammenhang wird auch eine Zufahrtssperre von der obersten Rampe auf das begrünte Parkdeck in Form eines Zauntores ausgeführt.“

Was der Pocket Park dem Stadtklima bringt, ist übrigens unklar. Dazu die Stadt: „Die Auswirkungen der Maßnahme auf den Klimaschutz sind nicht quantifizierbar.“