Ein erwachsener männlicher Panda im Zoo von Calgary in Kanada (Archivbild). Foto: Jeff Mcintosh/The Canadian Press/Jeff Mcintosh

Pandas gelten wegen ihres schwarz-weißen Fells als besonders kuschelig. Dass Pandabären sich aber mit Vorliebe in Pferdemist wälzen ist kaum bekannt. Chinesische Forscher haben den Grund dafür herausgefunden.

Peking - Pandas wälzen sich gern in Pferdeäpfeln. Doch was haben sie von der müffelnden Mistschicht? Die Tiere legten sich zunächst mit den Wangen hinein und schmierten sich dann gezielt am ganzen Körper mit dem Pferdekot ein, berichten chinesische Forscher im Fachjournal „Plos one“.

Besonders in Kältephasen sei das der Fall. Und darin liege wohl auch die Ursache des ungewöhnlichen Verhaltens: Bestimmte Substanzen aus der Mistschicht im Pelz förderten offenbar die Fähigkeit, sich auch bei kühleren Temperaturen wohlzufühlen.

Chemische Verbindungen im Dung schützen Tiere vor Kältegefühl

Große Pandas leben als Einzelgänger in lichten Laub- und Nadelwäldern mit Bambus als Unterwuchs in Bergregionen im Südwesten Chinas. Der Bestand in der Wildnis wird auf unter 2000 Tiere geschätzt. Die bis zu etwa 180 Zentimeter großen und 120 Kilogramm schweren Bären ernähren sich fast ausschließlich von Bambus.

Die Wissenschaftler um Fuwen Wei vom Zoologischen Institut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking analysierten 38 Fälle aus den Jahren 2016 bis 2017, in denen sich wildlebende Große Pandas in Pferdemist wälzten und sich damit einrieben. Besonders häufig geschah das bei niedrigen Temperaturen von unter 15 Grad und wenn die Hinterlassenschaften noch frisch waren.

Die Autoren fanden heraus, dass chemische Verbindungen wie Beta-Caryophyllen und Caryophyllenoxid in frischem Mist entscheidend für die seltsame Vorliebe sind. Bei den Pandas beeinflussen Beta-Caryophyllen und Caryophyllenoxid wohl einen bestimmten Kälterezeptor und helfen den Tieren so, mit kalten Temperaturen gut klarzukommen, schließen die Forscher. Die Substanzen blockieren den Rezeptor demnach in Nervenenden in der Haut der Pandas und vermindern so wohl unter anderem Kältegefühle.