Gräfin Alexandra und Prinz Joachim (links) kümmern sich nach wie vor zusammen um ihre beiden Söhne Nikolai (rechts) und Felix. Foto: imago images/PPE/PPE

Die Kinder des zweitgeborenen Sohns von Königin Margrethe II. verlieren ihre Prinzen- und Prinzessinnentitel. Offenbar sind in der Familie nicht alle mit der Entscheidung einverstanden.

Gräfin Alexandra hielt mit ihren Gefühlen nicht hinterm Berg: „Wir alle sind verwundert über die Entscheidung. Wir sind traurig und geschockt.“ Das sagte die Ex-Frau des dänischen Prinzen Joachim, nachdem der Palast mitgeteilt hatte, das Königin Margrethe II. vier ihrer acht Enkelkinder ihre Titel entzieht. In einem Gespräch mit der dänischen Zeitung „B.T.“ sagte die Gräfin von Frederiksborg, wie die 58-Jährige sich nach der Scheidung vom zweitgeborenen Sohn der Königin nennen darf: „Die Kinder fühlen sich ausgeschlossen. Sie können nicht verstehen, warum ihnen ihre Identität genommen wird.“

Der Palast hatte am Mittwoch ein Statement veröffentlich, das es in sich hat: Prinz Nikolai, Prinz Felix, Prinz Henrik und Prinzessin Athina werden die Titel entzogen, die sie ihr ganzes Leben lang hatten. Ab dem 1. Januar 2023 dürfen sie nur noch den Titel Graf beziehungsweise Gräfin von Monpezat führen. Der Titel Prinz beziehungsweise Prinzessin von Dänemark fällt weg.

Die offizielle Erklärung für den Schritt: Königin Margrethes Enkel sollten dadurch ein normaleres Leben führen können. Nikolai (23) und Felix (20) sind Joachims Söhne aus erster Ehe, Henrik (12) und Athina (10) aus der zweiten. Nikolai arbeitet erfolgreich als Model. Joachim war von 1995 bis 2005 mit Alexandra verheiratet. 2008 ging der Prinz seine zweite Ehe ein: Mit Prinzessin Marie, einer Französin.

Schwedens König ging diesen Schritt bereits

Königin Margrethe folgt damit dem Vorbild mehrerer anderer Monarchien in Europa: In Schweden ging König Carl XVI. Gustaf bereits 2019 diesen Weg. Er verfügte, dass Prinzessin Madeleines und Prinz Carl Philips Kinder zwar weiter zur Königsfamilie, aber nicht mehr offiziell zum Königshaus zählen. Sie behielten ihre Herzog- und Herzoginnentitel, haben aber nicht mehr den Rang königlicher Hoheiten. Damit gab Carl Gustaf seinen Enkeln die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben abseits des Königshauses. „Die Kinder sind endlich von den königlichen Fesseln befreit worden“, kommentierte damals die schwedische Boulevardzeitung “Expressen“.

In Großbritannien schwebt König Charles III. eine „slimmed-down monarchy“ vor, ein abgespecktes Königshaus, das sich auf ihn, seine Frau und die Familie des Thronfolgers Prinz William konzentriert.

Nur Thronfolger Christian bekommt ein Apanage

Das dänische Königshaus ist besonders darauf bedacht, die Riege der arbeitenden Royals nicht zu sehr aufzublähen: Schon 2016 erklärte der Palast zum Beispiel, von den vier Kindern des Kronprinzenpaares Frederik und Mary werde nur Thronfolger Prinz Christian später mal eine Apanage bekommen.

Gräfin Alexandra sagte der „B.T.“, sie spreche mit ihrem Statement auch für ihren Ex-Mann Joachim und dessen zweite Frau, Prinzessin Marie. Der Palast konterte: Joachim habe seit dem Frühjahr gewusst, dass dieser Schritt anstehe.