Viktor Orbán zu Gast bei Xi Jinping. Foto: dpa/Szilard Koszticsak

Der ungarische Regierungschef besucht die schwierigen Herrscher dieser Welt. Ohne Plan und ohne Absprache. Das hilft allenfalls dem eigenen Ego, kommentiert Christian Gottschalk.

Auf eines kann man sich bei Donald Trump verlassen – darauf, dass man sich auf nichts verlassen kann. Der ehemalige und vielleicht auch künftige US-Präsident handelt gerne aus dem Bauch heraus. Absprachen und Planungen sind seine Sache nicht. Das verwirrt Freund und Feind. Und es findet Nachahmer. Viktor Orban, dienstältester Regierungschef der EU und für sechs Monate deren Ratsvorsitzender, jettet gerade zu all jenen Staatenführern, die einen weltpolitischen Kurs fahren, dem man besser mit Einigkeit gegenübertreten sollte. Erst zu Wladimir Putin, jetzt zu Xi Jinping. Dass Annalena Baerbock deswegen ihren Trip nach Budapest absagen musste – geschenkt. Dass niemand in der EU von den Plänen des Ungarn wusste, ist hingegen ein Problem.