Im Juni 2021 war das Inselbad trotz schönem Wetter nur von wenigen Badegästen besucht. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Das aktuelle Wetter macht schon mächtig Lust auf die Badesaison – und Stuttgarts Freibadfreunde können auch durchaus zuversichtlich auf die neue Saison blicken.

Wenn am 30. April die Sommersaison bei den Stuttgarter Freibädern beginnt, enden zwei Jahre mit Coronabeschränkungen wie Obergrenzen, Zeitzonen und nur Online-Tickets. Auch die begehrte Saisonkarte ist wieder da.

Zuerst öffnen Möhringen und Killesberg

Stuttgarts Freibadfreunde können jetzt schon zuversichtlich auf die neue Saison blicken. Wenn am 30. April in Möhringen und am Killesberg die ersten beiden der fünf städtischen Stuttgarter Sommerbäder öffnen, wird es wieder so sein wie zuletzt 2019, also vor Corona. Die Freibäder in Vaihingen und Sillenbuch sowie das Inselbad Untertürkheim öffnen zwei Wochen später, am 14. Mai. So früh im Jahr war 2020 und 2021 an einen Badebetrieb nicht einmal zu denken. 2020 und 2021 lagen die Öffnungstermine wegen Corona-Lockdowns deutlich später und während des Sommers gab es erhebliche Restriktionen, wie Zeitzonen, Besucherobergrenzen oder Eintrittskarten nur online, die nun allesamt Geschichte sein sollen. „Wir können uns auf eine normale Saison freuen“, sagt dazu Jens Böhm, der Sprecher der Bäderbetriebe Stuttgart (BBS), die mit ihrer Saisonplanung auf die Vorgaben der Bundespolitik reagieren, die alle Coronabeschränkungen im Freien aufgehoben hat.

Wie früher: Um 7 Uhr morgens geht’s los

Konkret werden alle Stuttgarter Freibäder unter der Woche um sieben Uhr morgens ihre Pforten öffnen, am Wochenende zwei Stunden später. Das entspricht der alten Regelung. Zunächst schließen die Bäder um 19.30 Uhr, von 1. Juni bis 31. August dann erst eine Stunde später und von 1. September an wieder früher. Die Saison soll am 11. September enden. Wie vor Corona wird der Einzeleintritt 4,50 Euro kosten, der reduzierte Preis ist 2,70 Euro. Das ist mehr als in den Coronazeiten (3,30 Euro und 1,90 Euro), aber dafür gibt es keine zeitliche Begrenzung, die Karte, die man künftig weiter online, aber auch wie herkömmlich direkt an der Kasse kaufen kann, gilt den ganzen Tag. Besonders erfreulich: Die stark gestiegenen Energiepreise werden offenbar nicht weitergegeben, und es wird wieder eine Dauerkarte für die gesamte Saison für 103 Euro (ermäßigt 53 Euro) angeboten, die vom ersten Badetag an direkt an der Freibadkasse erhältlich sein soll. Einen Vorverkauf wie früher gibt es allerdings nicht, denn die Saisonplanungen gelten natürlich vorbehaltlich, dass sich die gesetzlichen Coronaregeln nicht doch noch mal verschärfen. Dies ist zwar unwahrscheinlich, zumal sich Baden-Württemberg ja auch nicht an Hotspot-Regeln heranwagen will, aber eben doch möglich.

Für Vielschwimmer gibt es eine Dauerkarte

Vielleicht bleibt das Bahnen-Schwimmen

„2019 haben wir zuletzt 2928 solcher Dauerkarten verkauft“, erklärt BBS-Sprecher Böhm. Diese langjährige Stammklientel hat in den beiden Coronasommern für ihr Vergnügen oft das Dreifache des Dauerkartenpreises in Einzeltickets investieren müssen und wird froh sein, wieder kostengünstig den ganzen Sommer schwimmen zu können. Offen ist noch die Frage, ob das wegen Corona eingeführte Bahnenschwimmen beibehalten wird. Dabei gab es in den Becken sozusagen Einbahnstraßen, die Abstand schufen, aber gleichzeitig geordnetes Schwimmen von vielen gleichzeitig ermöglichten. „Wir haben von den Gästen sehr viele positive Rückmeldungen dazu bekommen“, sagt Jens Böhm, „und wir werden uns mit den Verantwortlichen der Bäder bis zur Saison noch Gedanken machen, ob Bahnen in Teilen der Becken erhalten werden können.“

Auch Mineralbäder im Normalbetrieb

Ohne jede Einschränkung können diesen Sommer auch Stuttgarts Thermen (Leuze, Berg, Solebad Cannstatt) mit ihren Saunen und Dampfbädern wieder voll genutzt werden. Auch das war in den vergangenen zwei Jahren nicht so.

Hallenbäder machen alle im Sommer zu

In die Bäder kehrt also die Normalität zurück. Allerdings nicht ganz – der Personalmangel, der laut Böhm durch Corona noch verschärft wurde, zwingt die Bäderbetriebe dazu, während der Sommermonate alle Stuttgarter Hallenbäder für die Öffentlichkeit zu schließen. Dies galt bisher nur für die einem Freibad zugeordneten Hallenbäder, jetzt aber gilt es für alle, wobei Schulen und Vereine die Bäder aber auch im Sommer nutzen können. Die Hallenbäder öffnen wieder am Ende der Freibadsaison im September. Dann soll auch das neue Sportbad mit 50-Meter-Bahnen im Neckarpark feierlich eröffnet werden. Stuttgarts Schwimmer haben dann im Winter zum ersten Mal eine 50-Meter-Bahn mit Dach.