Leere S-Bahnen: Die Coronapandemie lässt die Fahrgastzahlen im VVS stark einbrechen. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

„Das ist noch nie dagewesen“, sagt der VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. Und in der Tat: Erstmals nach 23 Jahren gibt es keinen Fahrgastzuwachs in Bussen und Bahnen in der Region Stuttgart. Ganz im Gegenteil.

Stuttgart - Die Menschen haben die Busse und Bahnen in der Region Stuttgart im vergangenen Jahr so wenig genutzt wie seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr. Das geht aus der Bilanz des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) für das Jahr 2020 hervor, die am Donnerstag vorgelegt wurde. Danach stürzte die Zahl der Fahrten von 394 Millionen auf 240 Millionen ab – ein Rückgang um fast 40 Prozent. Auch die Einnahmen rauschten ins Minus: Statt 511,5 Millionen Euro im Jahr 2019 brachte der Verkauf von Fahrkarten nur noch 390,7 Millionen Euro ein – ein Minus von 23,6 Prozent. Auch in diesem Jahr rechnen die VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger und Horst Stammler mit weniger Fahrgästen. Land und Bund müssten deshalb erneut einen Rettungsschirm finanzieren, der VVS rechnet wie 2020 mit einem Zuschussbedarf von 100 Millionen Euro.