Auf der heute als Parkplatz genutzten Fläche soll der Neubau errichtet werden.Archiv Foto: Hauptmann Quelle: Unbekannt

Fellbach (red) - Im Neubau der Kreisbau GmbH in der Eisenbahnstraße soll dringend benötigter kostengünstiger Wohnraum entstehen. Die Frage der öffentlichen Nutzungen in dem Gebäude beschäftigte Fellbachs Gemeinderat aber schon längere Zeit. Nun ist die Entscheidung gefallen.

Nach längerer Diskussion stimmte eine Mehrheit des Gemeinderats dem Vorschlag der Verwaltung zu, in dem millionenschweren Neubau nicht nur 35 sozial geförderte Wohnungen unterzubringen, sondern auch verschiedene Bildungseinrichtungen unter einem Dach zu vereinen. Neben der Volkshochschule und der Jugendtechnikschule soll jetzt auch die städtische Jugendkunstschule (JKS) dorthin umziehen.

Vor der Sommerpause hatte die Verwaltung vorgeschlagen, im Neubau auch die Jugendkunstschule unterzubringen. Die JKS beziehe damit einen zentral gelegenen, verkehrsgünstigen Standort, erläuterte Erster Bürgermeister Günter Geyer die Überlegungen. Volkshochschule, Jugend-Technik-Schule und Jugendkunstschule könnten räumliche Ressourcen gemeinsam nutzen, auch verspreche man sich eine gegenseitige inhaltliche Ergänzung und gemeinsame Weiterentwicklung der Angebote. Geyer räumte ein, dass nicht mehr alle bisherigen JKS-Angebote im Neubau möglich sind. Aber der Umzug diene der langfristigen Sicherung der JKS als eigenständige städtische Einrichtung.

In der abschließenden Abstimmung votierten 17 Stadträte für einen Umzug der Jugendkunstschule, elf dagegen, es gab eine Enthaltung. Die Ansiedlung der Mobilitätszentrale wollten nur zwölf Stadträte mittragen, 17 stimmten dagegen. Zudem bleibt es beim in der ursprünglichen Planung vorgesehenen Fahrradparkhaus, dem auch eine kleine Werkstatt angegliedert ist. Entstehen sollen 128 Stellplätze. Abgelehnt wurde dagegen der Vorschlag, dort auch die Mobilitätszentrale mit i-Punkt anzusiedeln.

Vor rund vier Jahren wurde das Konzept des „Bahnhofs der Zukunft“ entwickelt. Zentraler Baustein war eine Mobilitätszentrale, die unter anderem Mobilitätsberatung und Fahrkartenverkauf bietet, angegliedert werden sollte ihr der i-Punkt mit allgemeiner Stadtinformation und Kartenvorverkauf. Nach Vorstellung der Verwaltung sollte es zusätzlich samstags in der Markthalle einen temporären Ticketverkauf geben. Die ursprüngliche Idee, die Mobilitätszentrale im Bahnhofsgebäude unterzubringen, ließ sich jedoch nicht realisieren. Dort wären Investitionen von rund einer halben Million Euro notwendig gewesen. Zudem war die Deutsche Bahn nicht bereit, einen langfristigen Mietvertrag abzuschließen. Zwischenzeitlich hat sie auch eigene Ideen für die Zukunft des Gebäudes. Daher hatte die Verwaltung im September vorgeschlagen, Mobilitätszentrale und i-Punkt im wenige Schritte entfernten Neubau anzusiedeln. Das personenbediente Fahrradparkhaus sollte stattdessen in dem von der Firma Bauknecht geplanten „Boardinghouse“ an der Ecke Fellbacher Straße/Schmidener Weg untergebracht werden. Doch dafür gab es keine Mehrheit.