Der norwegische Kronprinz Haakon (2.v.r.), Kronprinzessin Mette-Marit (r), Prinz Sverre Magnus (2.v.l), Prinzessin Ingrid Alexandra (l) und die Hunde Milly Kakao (l) und Muffins Krakebolle in den Sommerferien im vergangenen Jahr. Foto: dpa/Lise Ĺserud

Im August 2001 feierten Kronprinz Haakon und die Bürgerliche Mette-Marit Tjessem Høiby eine Märchenhochzeit. Ihre Kinder haben die beiden noch stärker zusammengeschweißt.

Oslo - Für einen kühlen Skandinavier war diese Liebeserklärung das Höchste der Gefühle. „Liebe Mette-Marit, in deiner Seele lodert es“, sagte Kronprinz Haakon zu seiner zu Tränen gerührten Braut im weißen Hochzeitskleid, die an diesem Tag von der Bürgerlichen zur Kronprinzessin wurde.

Empfindsam sei sie, mutig, manchmal auch „ein bisschen unsicher“, temperamentvoll und noch so einiges mehr, wie der Thronfolger liebevoll aufzählte. „Du hast viel Humor und ein warmes, großes Herz. Mit anderen Worten bist du ein ganz fantastisch komplexer Mensch.“ Er sei stolz, sich als ihr Lebenspartner bezeichnen zu dürfen. „Mette-Marit, ich liebe dich!“

Millionen Hochzeitszuschauer vor dem TV

20 Jahre ist dieses rührende Liebesbekenntnis her, dem am 25. August 2001 rund 400 Hochzeitsgäste im Ballsaal des Osloer Schlosses sowie Millionen Zuschauer vor den Fernsehern gelauscht hatten. Norwegen hat damals ein Kronprinzenpaar bekommen, das offener und bürgernäher war als frühere Generationen. Die Königsfamilie ist auch dank Mette-Marit seitdem immer beliebter geworden – und hat den Norwegerinnen und Norwegern bewiesen, dass sie in den schwersten Stunden auf ihren Hof zählen können.

Mette-Marit Tjessem Høiby wurde an diesem Sommertag trotz einer umstrittenen Vergangenheit mit wilden Partys und Drogen wärmstens in der Königsfamilie willkommen geheißen. „Ich habe häufig über dich gelesen, dass du das gewöhnliche Mädchen bist, das heute zu Norwegens Kronprinzessin wird. Das stimmt nicht mit meinem Eindruck überein“, sagte Haakons Vater König Harald V. vor der schmunzelnden Hochzeitsgesellschaft.

Sie bringt einen unehelichen Sohn mit in die Ehe

„Du bist kein gewöhnliches Mädchen. Du bist ein außergewöhnliches Mädchen. Du bist außergewöhnlich offen und ehrlich, außergewöhnlich engagiert, hast eine außergewöhnliche Willensstärke. Du bist außergewöhnlich mutig.“

Außergewöhnlich auch, wie offen Mette-Marit mit ihrer Vergangenheit umging. „Du schlägst jetzt ein ganz neues Kapitel in deinem Leben auf, dessen Seiten völlig blank sind“, sagte Bischof Gunnar Stalsett dazu während der Trauung im Osloer Dom. Mit Blick auf ihren damals vierjährigen unehelichen Sohn Marius meinte der Bischof: „Du hast anderen alleinstehenden Müttern einen Weg gezeigt.“

Das Paar lernt sich auf einem Festival kennen

Außergewöhnlich gut war all das auch, um das Image der norwegischen Monarchie auf Vordermann zu bringen. Haakon und Mette-Marit, die sich nur zwei Jahre zuvor auf einem Festival kennengelernt hatten, bildeten zu diesem Zeitpunkt das beliebteste Paar unter den Königskindern Europas. Auch in Deutschland war man aus dem Häuschen.

Stark und verletzlich zugleich

Seitdem macht man sich in Norwegen regelmäßig Sorgen um Mette-Marit, wenn sie den einen oder anderen Termin gesundheitsbedingt ausfallen lassen muss. Dass sie gelegentlich etwas kürzertreten muss, hatte die Kronprinzessin aber bereits nach der Diagnose angekündigt. Und Haakon versicherte damals: „Wir haben gute Tage vor uns.“

Und diese guten Tage haben sie auch, wie sie jüngst in einem Podcast des Senders NRK beschrieben. Darin zeigte sich Mette-Marit stark und verletzlich zugleich: „In der Zeit meiner Krankheit ist es für mich wichtiger denn je gewesen, einfach nur Mette zu sein“, sagte sie. „Und dass das in Ordnung ist. Dass ich mich nicht als Kronprinzessin definieren muss, sondern das Recht habe, zuallererst Mette zu sein.“