Ein Schäferroman, wie es noch keinen gegeben hat: Markus Thielemann überschreibt in „Von Norden rollt ein Donner“ pastorale Idyllen mit finsterer Wirklichkeit.
Schäferromane handeln von verliebten Hirten, schlafenden Nymphen, tanzenden Satyrn. Sie zeichnen das Land eines vergoldeten Alltags, in dem es nie regnet, regiert von Gefühl und Frieden, fernab von allem, was diese Harmonie stören würde. Doch so unschuldig, wie sich das anhört, war das Schwellenreich zwischen Mythos und idealisierter Natur nie. Arkadien ist eine Ausgeburt städtischer Zivilisationen, die ihre Verlusterfahrungen mit ländlichen Idyllen tapezieren. Schon bei Vergil findet sich inmitten der bukolischen Szenerie ein Grab, das die elegische Erinnerung markiert.
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