Leer war die Königstraße am 18. Dezember nicht, aber vor der Pandemie war an Adventssamstagen deutlich mehr los. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Auch im Weihnachtsgeschäft hat die Königstraße laut einer Auswertung des IVD-Instituts nicht mehr Passanten angezogen. Das Virus und die 2-G-Beschränkung dämpfen die Lust aufs Shopping.

Stuttgart - Die Pandemie und die damit einhergehenden Zutrittsbeschränkungen dämpften bei vielen Kunden die Lust auf den Einkaufsbummel in der Stuttgarter Innenstadt. Das sei auch im Weihnachtsgeschäft auf der Königstraße spürbar gewesen. So berichtet es das IVD-Institut, nachdem es entsprechende Daten von hystreet.com ausgewertet hat. Das IVD-Institut analysiert die wöchentliche Passantenfrequenz in der Königstraße seit Anfang 2020. Auffällig: in der Kalenderwoche 50, in der auch der eigentlich besonders verkaufsstarke dritte Advent lag, passierten rund 280 000 Menschen den Messpunkt in der Königstraße. Das waren rund 20 000 Passanten weniger als rund zwei Monate zuvor, als im Oktober in der Kalenderwoche 42 mit 300 000 der Jahreshöchstwert gemessen wurde.

„Wenngleich das Passanten-Aufkommen spürbar höher ausfällt als im Vergleichszeitraum 2020, so wurde das für den wirtschaftlichen Erfolg eines Jahres essenzielle Weihnachtsgeschäft auch 2021 vom Virus überschattet“, so der Leiter des Marktforschungsinstituts, Stephan Kippes, in einer aktuellen Mitteilung. 2020 waren die Passantenzahlen wegen des Lockdowns vor Weihnachten regelrecht eingebrochen. Die Kurve zeigt steil bergab – von rund 238 000 Passanten in der Kalenderwoche 48 ging es auf rund 54 000 Passanten in der letzten Woche des Jahres 2020 runter. Nur während des ersten Lockdowns im Frühjahr, a ls 49 599 Passanten in Kalenderwoche 13 gemessen worden waren, war in der Einkaufsmeile noch weniger losgewesen. Zum Vergleich: in der sechsten Kalenderwoche 2020 waren ganze 342 123 Passanten gemessen worden.

Enorme Herausforderung für den stationären Handel

Seit nunmehr knapp zwei Jahren litten der stationäre Einzelhandel, die Gastronomie sowie die Hotellerie unter den massiven Folgen der Pandemie, bilanziert Kippes. Die Daten zeigen aber auch, dass sich die Lage von Juni 2021 an etwas entspannt hat, als sich mehr Menschen impfen lassen konnten und die Infektionszahlen niedrig waren. Seither liegen die Frequenzzahlen um die 250 000 Passanten. „Der große Gewinner ist der bereits vor der Pandemie immer stärker werdende Online-Handel“, so Kippes. Für den stationären Handel werde es eine enorme Herausforderung sein, die Kunden mittelfristig wieder in die Geschäfte zu ziehen.