Ein ehemaliger Schwarz-Gelber in Weiß-Rot: Dan-Axel Zagadou (li.) mit VfB-Sportchef Sven Mislintat Foto: VfB

Mit Dan-Axel Zagadou bekommt der VfB eine starke Alternative für seine Defensive. Zwar kostet der Franzose keine Ablöse, birgt auf Grund seiner Verletzungshistorie aber auch ein gewisses Risiko.

Nicht viele Fußballprofis kommen in den Genuss eines eigenen Fansongs. Dan-Axel Zagadou ist einer der wenigen. Während seiner Zeit bei Borussia Dortmund stand die „Münchener Freiheit“ mit ihrem Hit „Ohne Dich“ Pate. Der abgewandelte Song ging so: „Ohne Dich geht jeder Angriff rein, ohne Dich fahr’n wir null Punkte ein, ohne Dich hat Bürki keine Ruh‘, Dan-Axel Zagadou.“

Wer weiß, vielleicht zeigen sich die Fans des VfB Stuttgart künftig ähnlich kreativ: Denn ab sofort trägt der 23 Jahre alte Abwehrspieler das Trikot mit dem roten Brustring. Nach bestandenem Medizincheck unterschrieb der zuletzt vereinslose Zagadou am Montag ein bis 2026 gültiges Arbeitspapier. Er ist ab sofort spielberechtigt und könnte erstmals am 1. Oktober beim VfL Wolfsburg zum Aufgebot gehören.

Zagadou trägt beim VfB die Nummer 23

„Mit seiner Verpflichtung konnten wir den offenen Kaderplatz im Defensivbereich mit einem hervorragenden Spieler besetzen“, sagte Sportdirektor Sven Mislintat. Die neue Nummer 23 beim VfB dankte den Verantwortlichen in einer Mitteilung für „das Vertrauen, dass sie mir entgegenbringen“.

Dass die Dortmunder Fans Zagadou einst ein eigenes Lied gewidmet haben, zeugt von großer Wertschätzung. Der 1,96 Meter große Abwehrriese mit Spitznamen Daxo war ob seiner Art und seiner Spielweise beliebt. Zagadou geht keinem Zweikampf aus dem Weg und versteht es, seine Physis optimal einzusetzen. Gerade in Luftduellen vor dem eigenen wie dem gegnerischen Tor. Zu seinen weiteren Stärken zählen das Passspiel mit dem linken Fuß und ein ordentliches Tempo. Schwächen in der Rückwärtsbewegung und ein Hang zum Leichtsinn stehen dem gegenüber.

Unbestritten bekommt der auf Rang 16 gestürzte VfB nach Ende der Transferfrist noch einmal einen vielversprechenden Neuzugang. Der den Konkurrenzkampf in der Defensive beleben wird. Der aber auch Risiken in sich trägt. Zagadous Körper spielte in den vergangenen fünf Jahren nur selten mit, weshalb sein Vertrag in Dortmund nicht verlängert wurde. Mehrere schwere Knie- und Muskelverletzungen zeichnen seine Krankenakte. Sein letztes Spiel bestritt der Innenverteidiger im Mai.

Das Knie ist Zagadous große Problemzone

Die medizinische Abteilung beim VfB ist sich ihrer Sache aber sicher. Genauso wie Sven Mislintat, der den Franzosen noch aus seiner Zeit in Dortmund kennt. Zagadou war 2017 ablösefrei von Paris Saint-Germain zum BVB gewechselt und konnte seinen Marktwert zwischenzeitlich auf 35 Millionen Euro steigern. Davon ist nach den vielen Verletzungen nicht mehr so viel übrig. Dabei gilt für Zagadou dasselbe wie für seine neue Mannschaft: Es kann nur aufwärtsgehen.