Pappbecher und Plastik statt Pingpong auf der Tischtennisplatte. Foto: Rosar/Fotoagentur Stuttgart

Zigaretten, Bier und Wodka gehören nicht auf den Spielplatz. Eine Gruppe Feierlustiger ließ sich davon nicht aufhalten und verschmutzte einen Spielplatz im Stuttgarter Stadtteil Neugereut. Kein Einzelfall – sondern Teil einer Problematik.

Leere Pappbecher, Wodka- und Schnapsflaschen, Zigarettenschachteln, Plastiktüten – trotz vorhandener Abfalleimer liegt reichlich Müll auf der Tischtennisplatte beim Spielplatz bei der Jörg-Ratgeb-Schule im Stuttgarter Stadtteil Neugereut. Es sind die Überreste einer Party, die mit dem Wind dorthin getragen werden, wo eigentlich Kinder spielen sollen. Ein Einzelfall? Keineswegs!

„Die Müllproblematik war schon immer da und wird wahrscheinlich auch immer da sein“, erklärt ein Sprecher der Stabstelle Kommunale Kriminalprävention Stuttgart, der eng mit dem Förderverein Sicheres und Sauberes Stuttgart zusammenarbeitet. „Es sind ja nicht nur Jugendliche, oft machen sich die Leute einfach keine Gedanken“, betont der Experte und fügt hinzu: „Die Verschmutzung nimmt nicht zu, aber es gibt einfach Spots, wie auch den Max-Eyth-See im Sommer, die eine Müllproblematik haben.“ Werde die Stadt auf die Entwicklung eines „Partyspots“ aufmerksam, bemühe sie sich, weitere Treffen durch Ermahnung und Aufklärung zu unterbinden.

„Leider kein Patentrezept für Müllvermeidung“

In Zusammenarbeit mit der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) sollen Aktionen wie „Lets Putz“ das Bewusstsein der Bürger zum Thema Müll schärfen: Stuttgarter Stadtteile treten im Müllsammeln gegeneinander an und am Ende gewinnt der Stadtteil, der am meisten Müll eingesammelt hat. Aktionen wie „Let’s Putz“ sorgen für einen kurzfristigen Erfolg, aber „um nachhaltig weniger Müll zu produzieren, müsste man schon in Grundschulen ansetzen und über die Folgen für Natur und Umwelt aufklären“, schlägt der Sprecher der Kriminalprävention vor. Dies sei nur ein Faktor von vielen: „Genau so wichtig seien weniger Einwegprodukte und Verpackungsmüll aber leider gibt es kein Patentrezept für die Müllvermeidung“, so der Experte.