Das Rathaus ist Freiberg müsste saniert werden. Wird es gleich abgerissen? Foto: Simon Granville

Bei einem städtebaulichen Wettbewerb können sowohl Varianten für eine Sanierung als auch für einen Neubau eingereicht werden. Im Herbst fällt die Entscheidung.

Freiberg - In der Frage, ob die Stadt Freiberg am Neckar ihr sanierungsbedürftiges Rathaus aus den 1970er-Jahren saniert oder ob sie ein neues „Haus der Bürger“ baut, wird erst im Herbst eine Entscheidung gefällt. Der Gemeinderat hat am Mittwoch beschlossen, beim städtebaulichen Wettbewerb zweigleisig zu fahren. Heißt: Es können Vorschläge sowohl für eine Sanierung, als auch für einen Neubau eingereicht werden. Ende Oktober wird die Jury den Sieger des Wettbewerbs ermitteln. Dann entscheidet der Gemeinderat über Neubau oder Sanierung.

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Die parallele Planung hatte das Gremium im Februar angeregt, nachdem die Stadtverwaltung zu einem Neubau tendiert hatte. Die Zweigleisigkeit ist mit Mehrkosten von 30 000 Euro verbunden. Fast wäre dieser Weg aber nicht beschritten worden: Die Freien Wähler stellten den Antrag, sich schon auf einen Neubau festzulegen. Mit 10:11 Stimmen bei zwei Enthaltungen wurde das abgelehnt. Der Erste Beigeordnete Stefan Kegreiß begrüßt die zweigleisige Planung: „Das ist ja eine wichtige und weitreichende Entscheidung, für die wir uns kein knappes Ergebnis, sondern einen breiten Konsens wünschen.“ Noch seien im Rat Fragen offen, die Meinungsbildung nicht abgeschlossen.

Kein großer Unterschied bei den Kosten

Für die Sanierung werden 17,5 Millionen Euro veranschlagt, für ein Haus der Bürger 18,5 Millionen. Der Neubau verspricht aber wirtschaftlich, städtebaulich und bei städtischer Nutzung einen Mehrwert. So könnten auch die Bibliothek oder eine Kita unterkommen – wodurch man insgesamt weniger Gebäude unterhalten müsste. Zu klären wäre aber noch der Standort im angedachten neuen „zukunftsfähigen Zentrum“, für das viele weitere Projekte auf der Agenda stehen.