Das zerknüllte Dach als beliebtes Fotomotiv. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das bei einem Unwetter zerstörte Dachteil des Stuttgarter Opernhauses kommt nächste Woche als Denkmal in den Eckensee. Der Ideengeber freut sich.

Das beim Unwetter im Juni vergangenen Jahres zusammengeknüllte Dach des Opernhauses soll von kommender Woche an als Kunstobjekt inmitten des Eckensees ausgestellt werden. Beim zuständigen Finanzministerium will man sich nicht äußern und verweist ganz allgemein auf eine alsbald ergehende Einladung.

Einweihung kommenden Freitag

Nach Informationen unserer Zeitung wird das Kunst gewordene Kupferknäuel am Freitag, 8. April seiner Bestimmung übergeben. Neben Finanzminister Danyal Bayal (Grüne) und dem Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) wird auch der Ulmer SPD-Landtagsabgeordnete Martin Rivoir das Wort ergreifen, wenn die Plastik in dem See vor dem Opernhaus platziert wird. Der Genosse gilt als Urheber der Idee, das Dachfragment statt der Entsorgung einer künstlerischen Nachnutzung zuzuführen.

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Martin Rivoir hatte nach dem Unwetter auf die Bedeutung des Dachs als „Ausdruck der Folgen des weiter fortschreitenden Klimawandels“ hingewiesen. Dass seine Idee nun „so zeitnah und unkompliziert aufgegriffen wird, freut mich natürlich sehr“, sagt er auf Anfrage. Den Eckensee hält er für einen perfekten Standort. Es gehe darum einen Ort zu schaffen, der dazu aufrufe: „denk’ mal über den Klimawandel nach“. Es entstehe das deutschlandweit erste Denkmal zum Klimaschutz. „Und wenn es nicht das Erste ist, dann ist es zumindest das Schönste und das Authentischste“, so Rivoir.

Der See wird geputzt

Dass das Kunstwerk ausgerechnet nun seinen Platz einnimmt, hat allerdings auch einen ganz prosaischen Grund. Der Eckensee wird zum Frühjahrsputz abgelassen. So ist es möglich, das Kunstwerk zu platzieren, ohne einerseits Gefahr zu laufen, nasse Füße zu bekommen oder andererseits die Fähigkeit besitzen zu müssen, übers Wasser gehen zu können.