Neben dem analogen Impfpass können Bürger ihre Corona-Impfung jetzt mit einem digitalen Tool nachweisen. (Symbolfoto) Foto: imago images/Christian Ohde/ via www.imago-images.de

Seit Donnerstag gibt es den digitalen Impfpass. Rund um den analogen Impfpass war ein großer Schwarzmarkt entstanden. Doch wie fälschungssicher ist die digitale Version?

Berlin/Stuttgart - Die Impfkampagne in Deutschland dauert an, mittlerweile haben knapp 40 Millionen Bürger ihre erste Spritze erhalten. Am Donnerstag stellte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den digitalen Impfpass vor. Nun können Bürger im Urlaub, bei einem Restaurantbesuch oder auf einer Veranstaltung damit ihren Corona-Schutz nachweisen. Eine Pflicht für den digitalen Nachweis gibt es nicht, das gelbe Impfheft ist ebenso gültig.

Lichtbildausweis soll auch vorgelegt werden

Doch wie fälschungssicher ist der digitale Impfpass? Laut dem Bundesgesundheitsministerium müssen die Bürger bei der Überprüfung des Impfpasses gegebenenfalls auch einen Lichtbildausweis vorlegen. Daneben dürfe der Nachweis nur von autorisierten Personen in Impfzentren, Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäusern ausgestellt werden. Der digitale Impfnachweis sei kryptographisch vor Veränderungen geschützt, teilte das Ministerium mit.

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Die Frage nach der Sicherheit stellt sich vor allem, da rund um den analogen Impfpass ein großer Schwarzmarkt entstanden ist. So wurden im Internet gefälschte Impfpässe für rund 100 Euro pro Stück angeboten. Da die gelben Pässe im Handel frei erhältlich sind und das Fälschen von Stempeln und Aufklebern einfacher ist als bei anderen Ausweisdokumenten, haben Kriminelle oft leichtes Spiel. Auch das Veröffentlichen von Impfpässen in den Sozialen Netzwerken spielt den Betrügern in die Hände. Daher versprach die Politik, der digitale Impfpass solle fälschungssicher sein.

Fälschung in beiden Fällen strafbar

Bei der Prüfung der gelben Impfpässe sei daher besondere Aufmerksamkeit geboten, betonte das Bundesgesundheitsministerium. Das gelte auch dann, wenn die Informationen von dem analogen in einen digitalen Impfpass übertragen werden, so das Ministerium weiter. Die Fälschung von Impfpässen sei strafbar, egal ob analog oder digital.

Mehrere Politiker hatten härtere Strafen für die Fälschung von Impfpässen gefordert. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) lehnt das aber ab. Sie setzt auf genauere Kontrollen statt auf Strafverschärfungen.