Der Herr hebt, die Dame schwebt, im Hintergrund drängt die nächste Generation: Roman Novitzky schaut in „Reflection/s“ zurück auf ein Tänzerleben. Foto: Stuttgarter Ballett

Im Schauspielhaus blicken vier Choreografen zurück. Alte Illustrationen, das eigene Tänzerleben, die Nostalgie beim Abschied sind Themen der „Creations VII-IX“.

Vittoria Girelli wählt für ihr Ballett „Self-deceit“ einen glänzenden Boden. Roman Novitzkys neues Stück heißt „Reflection/s“ und bringt Spiegel und poliertes Metall ins Spiel. Louis Stiens und Shaked Heller wirbeln in „Ifima“ die spiegelnde Fläche eines Wasserbeckens auf. Beim Ballettabend „Creations VII–IX“, der am Sonntag im Schauspielhaus Premiere feierte, sind die Hinweise auf der Bühne so üppig platziert, dass die Ernsthaftigkeit der Beteiligten nicht infrage steht. Ganz klar, hier wird nachgedacht: über Selbsttäuschung und den Mut, nicht nur das Schöne zu sehen, über den eigenen Weg, über den der Menschheit – und auch ein bisschen über die eigene Kunst.