Auch der ZDF-Intendant Thomas Bellut wird bei der Sitzung des Fernsehrats Bericht erstatten. Foto: ZDF/Ralph Orlowski

Die Pandemie macht’s möglich: Der Fernsehrat des ZDF tagt per Videokonferenz, und alle Interessierten können die Sitzung verfolgen. Das ist gut gegen Verschwörungstheorien.

Mainz/Bonn - In Zeiten, in denen gut organisiert Misstrauen gegen die Arbeit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten geschürt wird, kann Transparenz helfen – auch wenn Corona den letzten Anstoß dazu geben musste. Am Freitag 11. Dezember 2020, tagt der ZDF-Fernsehrat von 9.00 Uhr bis circa 13.00 Uhr zum letzten Mal in diesem Jahr – und zwar der Abstandsregeln wegen per Videokonferenz. Jeder Bürger kann das per Livestream verfolgen.

Es geht auch ums Spartenprogramm

Auf der Homepage des Fernsehrates werden die Zusammenfassungen von Vorlagen, die Gegenstand der Beratung sind, im Vorfeld der Sitzung unter „Dokumente der Sitzungen“ veröffentlicht. Zu den 18 Tagesordnungspunkte zählen unter anderem der Bericht des ZDF-Intendant Thomas Bellut über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Programmarbeit des ZDF, die Verabschiedung des ZDF-Haushalts für das Jahr 2021 sowie die Entwicklung des Spartenprogramms ZDF Neo.

Vor und nach der Sitzung informiert der Fernsehrat jeweils in einem Newsletter, der von Interessierten abonniert werden kann. In der Ausgabe, die am 9. Dezember 2020 erschienen ist, äußern sich einige Fernsehratsmitglieder zu wichtigen Themen der Sitzung.

Der SWR war Vorreiter

Dies ist erst das zweite Mal,dass eine Aufsichtsgremiensitzung eines öffentlich-rechtlichen Senders öffentlich übertragen wird. Das Debüt der Form fand im Mai 2019 statt, als der Südwestrundfunk (SWR) die gemeinsame Sitzung von Rundfunkrat und Verwaltungsrat anlässlich der damaligen Intendantenwahl übertrug. Die gesamte Wahlprozedur inklusive der Bewerbungsreden der beiden Kandidaten Kai Gniffke, der dann gewählt wurde, und Stefanie Schneider war im Netz miterlebbar.

Der ZDF-Fernsehrat hat insgesamt 60 Mitglieder; den Vorsitz des Gremiums hat derzeit Marlehn Thieme inne, die Vertreterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).