Noch ist er Innenminister in Niedersachsen, bald wird er Chef der Bundeswehr: Boris Pistorius hat viel politische Erfahrung. Doch wer ist der Mann, der mit der Ex-Frau eines Altkanzlers liiert war?
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat einen neuen Verteidigungsminister gefunden. Er heißt Boris Pistorius – und ist auf bundespolitischer Ebene bislang kaum in erster Reihe Erscheinung getreten. Wer also ist der Mann, der auf Christine Lambrecht folgt und das Wehrressort künftig führt?
Boris Pistorius ist seit 2013 Innenminister von Niedersachsen. Der 62-Jährige gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Im Kreis der Innenminister von Bund und Ländern hat sich Pistorius in den vergangenen Jahren einen Ruf als kenntnisreicher Fachpolitiker erworben. Auch wenn er stets in Niedersachsen blieb, war er auch an der innenpolitischen Positionierung der Bundes-SPD in Wahlkämpfen und bei Koalitionsverhandlungen beteiligt.
2022 von Doris Schröder-Köpf getrennt
Boris Pistorius hat zwei Töchter und ist verwitwet. Seine Frau Sabine starb laut Munzinger-Archiv im Jahr 2015. Später war Pistorius demnach mit der Ex-Frau von Altkanzler Gerhard Schröder liiert. Doris Schröder-Köpf und Pistorius trennten sich laut „Stern“ im vergangenen Jahr jedoch.
Pistorius wurden immer wieder Ambitionen für ein politisches Amt auf Bundesebene nachgesagt. Es gab beispielsweise Gerüchte, er könnte Bundesinnenminister werden, sofern Nancy Faeser bei der Landtagswahl in Hessen als Spitzenkandidatin für die SPD antritt. Zur Idealbesetzung für den Posten des Verteidigungsministers macht Pistorius vielleicht auch sein Alter. Mit seinen 62 Jahren kann ein Politiker schließlich ganz entspannt das Chefbüro im Bendlerblock beziehen, das gemeinhin als Schleudersitz und damit auch als potenzieller Karrierekiller gilt.
Was außerdem für Pistorius als Verteidigungsminister spricht ist, dass er Erfahrung mit der Truppe hat. Zumindest hat er von 1980 bis 1981 seinen Wehrdienst absolviert. Und zusätzlich hat er durch seine verschiedenen Jobs in Niedersachsen viel Verwaltungserfahrung. Der studierte Jurist und gelernte Groß-und Außenhandelskaufmann war von 2006 bis 2013 Oberbürgermeister in Osnabrück. In den Landesdienst trat er 1991 ein und arbeitete dort in verschiedensten Jobs – so war er zum Beispiel auch einmal persönlicher Referent des Innenministers – bevor er dieses Amt 2013 dann selbst antrat.